59 Prozent der Uni-Absolventen glauben, dass unser Land "eher profitiert" hat, 21 Prozent sind nicht dieser Ansicht. Bei Personen mit Matura lautet das Verhältnis 52 zu 34 Prozent. Befragte mit Berufs- und Handelsschulabschluss äußern sich dagegen nur zu 29 Prozent positiv (57 Prozent negativ), bei Pflichtschulabsolventen lautet das Verhältnis 24 zu 61 Prozent.
Die österreichweite Umfrage wurde vor dem Hintergrund der am Freitag angesetzten Abstimmung im Nationalrat über die Aufstockung des Euro-Rettungsschirms EFSF durchgeführt. Laut ÖGfE zeige das Ergebnis, dass die Verunsicherung der Menschen steige und sie gemeinsame europäische Antworten erwarteten. Gleichzeitig sei jedoch der Handlungsspielraum der politischen Akteure begrenzt. EU-Institutionen mit mehr Kompetenzen würden von den Österreichern aber derzeit abgelehnt, so die ÖGfE.
50 Prozent gegen "Vereinigten Staaten von Europa"
Rund 75 Prozent der Befragten befürworten eine stärkere Zusammenarbeit der EU-Mitgliedsländer, um globale Herausforderungen wie Wirtschaftskrisen, Terrorismus, Zuwanderung oder Umweltkatastrophen zu bewältigen. 30 Prozent der Befragten können sich eine Weiterentwicklung der EU hin zu "Vereinigten Staaten von Europa" vorstellen - 50 Prozent sind aber dagegen.
Auf die Frage, wer etwa die aktuelle Aufstockung des Rettungsfonds genehmigen sollte, meinen 45 Prozent, dass dies Aufgabe der nationalen Parlamente sein sollte. Allerdings könnten sich 37 Prozent durchaus vorstellen, dass das Europäische Parlament darüber entscheidet.
Deutlich skeptischer zeigen sich die Österreicher in anderen Bereichen: Nahezu zwei Drittel der Befragten sprechen sich gegen einen direkteren Einfluss der EU-Institutionen auf die Budgetpolitik (58 Prozent), Steuerpolitik (60 Prozent), Pensionsregelungen (64 Prozent) sowie auf Lohn- und Kollektivvertragsverhandlungen (66 Prozent) aus.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft im Auftrag der ÖGfE im September 2011 durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 1.008 Personen.
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