Schlimme Folgen

OECD: Finanzkrise hat mehr als 13 Mio. Jobs vernichtet

Ausland
26.09.2011 17:03
In den Industrieländern sind nach Angaben der OECD seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 mehr als 13 Millionen Arbeitsplätze vernichtet worden. "OECD-weit waren im Juni 2011 mehr als 44 Millionen Menschen arbeitslos, viele von ihnen bereits seit mehr als zwölf Monaten", teilte die 34 Mitgliedstaaten zählende Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Montag mit.

Nur in Deutschland und Chile gebe es heute eine niedrigere Arbeitslosenquote als vor Krisenbeginn. "Hatte sich die Situation im Jahr 2010 in vielen Regionen etwas entspannt, so macht das jüngst wieder gedrosselte Wirtschaftswachstum die kurzzeitigen Gewinne zunichte", hieß es.

Auch Österreich betroffen
Davon scheint auch Österreich betroffen zu sein, denn die Arbeitslosenrate ist durch die Krise leicht gestiegen, wie aus den jüngsten von der OECD präsentierten Zahlen hervorgeht. Demnach lag sie im ersten Quartal 2006 bei 3,5 Prozent und im Jahr 2007 bei 4,5 Prozent. Nach einem krisenbedingten Anstieg betrug die Arbeitslosigkeit im Jahr 2010 wieder 4,5 Prozent.

Die Entwicklung der einzelnen Gruppen am österreichischen Arbeitsmarkt ist hingegen unterschiedlich verlaufen. Bei Männern stieg die Arbeitslosigkeit von vier Prozent im Jahr 2007 auf 4,6 Prozent im Jahr 2010. Bei Frauen sank sie von 5,1 Prozent auf 4,3 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit der bis 24-Jährigen ist im Vergleich vor und nach der Krise in Österreich nur leicht gestiegen, und zwar von 8,7 auf 8,8 Prozent.

Junge Arbeitnehmer Hauptopfer
Im OECD-Schnitt hat die Gruppe der jungen Leute zwischen 15 und 24 Jahren allerdings am stärksten gelitten. Ihre Beschäftigungszahl sei um zehn Prozent geschrumpft. Insbesondere faire und hochwertige Jobs seien für junge Arbeitnehmer seltener geworden. "Mehr und mehr Menschen erhalten nur noch befristete Verträge, die - anders als früher üblich - in eine Sackgasse führen statt als Sprungbrett für eine dauerhafte Beschäftigung zu dienen", beklagte die OECD. Problematisch sei zudem auch die hohe Langzeitarbeitslosigkeit. Sie habe sich seit 2007 in einigen Ländern verdoppelt, in den USA sogar verdreifacht.

"Ähnlich schwerwiegend sind die Auswirkungen für Geringqualifizierte", hieß es außerdem. Ende 2010 seien mehr als 22 Millionen junge Leute innerhalb der OECD weder in Ausbildung, noch in einem Job gewesen. Die Organisation fordert deshalb eine bessere frühkindliche Bildung, "und das speziell für Kinder aus sozial benachteiligten Familien".

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