„Krone“-Gastkommentar

Der Leitzins als Leid-Zins

Kolumnen
02.04.2023 06:00

Österreich ist arm dran: Einerseits schrumpft unser Geldvermögen erstmals seit der Finanzkrise 2008 auf 800 Milliarden Euro. Andererseits verliert unser Geld durch die zu hohe Inflation dramatisch an Kaufkraft.

Ein Trauerspiel für alle Sparefrohs, die ihr hart Erspartes am Sparbuch horten. Dort liegen österreichweit 295 Milliarden, obwohl man den Zinssatz nach der Null und dem Komma suchen muss. Eine Verzinsung von einem Prozent gilt heute als Top-Kondition. Damit verliert jeder Sparer gemessen an der März-Inflation (9,1) noch immer 8,1 Prozent pro Jahr.

Freunden des Sparbuchs kann ich derzeit nur raten: Drum prüfe, wer sich länger bindet! Wir befinden uns nämlich in einer Phase steigender Zinsen, die bei den Sparern noch nicht angekommen sind. Der Leitzins in den USA, unserer Zeit meist eine Spur voraus, liegt bereits bei 5 Prozent, im Euro noch bei 3,5.

Schon bald wird die EZB nachziehen müssen. Dann kann sich auch ein Sparbuch wieder lohnen, sofern es nicht über mehrere Jahre fix an einen Leid-Zins gebunden wurde. Wenn dem Staat die Sparer tatsächlich am Herzen liegen, könnte er zum Beispiel die 2020 eingestellten Bundesschatzscheine reaktivieren und einen Zinssatz nahe dem Leitzins offerieren. Diese spesenfreie Anlageform mit Bundesgarantie war beliebt. Und würde den Zins-Wettbewerb de facto neu beleben. Ohnehin nie verkehrt ist ein kleiner Goldschatz. Das edle Metall glänzt als Inflationsschutz. Seit 3000 Jahren.

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