Krankheitswelle tobt

Zu wenige Antibiotika für Kinder in Oberösterreich

Medikamente, vor allem antibiotische, sind weiter knapp

(Bild: Wenzel Markus)

Die Krankheitswelle läuft weiter, der Kälteeinbruch verspricht nicht unbedingt Besserung. Ein „Krone“-Rundruf in Apotheken und Krankenhäusern zeigt, welche Medikamente in unserem Bundesland derzeit fehlen.

Schmerzpflaster für todkranke Kinder sind nicht mehr verfügbar – mit dieser Horrormeldung schreckte die Österreichische Palliativgesellschaft kürzlich auf. So schlimm schaut die Praxis in Oberösterreich zum Glück jedoch nicht aus. Zwar sei das angesprochene Opioid-Pflaster für die Jüngsten auch bei uns vergriffen, „aber Schmerzspezialisten finden dann andere Lösungen“, sagt Thomas Veitschegger, Präsident der oberösterreichischen Apothekerkammer.

Ärzte finden Lösungen
Das bestätigen auf „Krone“-Anfrage Pharmazeuten und Krankenhäuser. Tenor: Die Lage ist angespannt, aber die Ärzte können noch auf andere Schmerzmittel ausweichen. Niemand muss leiden.

Antibiotika können wir nicht mehr vollständig auftreiben. Betroffene Patienten müssen dann für Infusionen ins Spital.

Thomas Veitschegger, Präsident der oö. Apothekerkammer

„So schlimm wie noch nie“
Anders schaut es bei Antibiotika aus. „Der Mangel ist momentan so schlimm wie noch nie“, berichtet Silvia Hetz, Leiterin der Apotheke im Klinikum Wels-Grieskirchen. Dort komme man nur durch die Kooperation mit dem Krankenhaus über die Runden. Im niedergelassenen Bereich funktioniert das nicht mehr überall. Die Folge: Wenn Patienten in der Apotheke keine Antibiotika bekommen, müssen sie zur Behandlung ins Spital.

Lieferungen reichen nicht
Das betrifft auch Kinder, denn die antibiotischen Säfte sind weiter knapp. „Wir haben gerade wieder eine Lieferung aus Slowenien bekommen, aber nicht in ausreichendem Ausmaß“, sagt Veitschegger. Der Apotheker-Präsident erwartet, dass der Engpass noch andauern wird. Der Kälteeinbruch verstärke die Krankheitswelle.