Auf der städtischen Homepage findet sich eine befremdliche Textpassage zum Klimawandel. Wie die dort hinkam, kann sich niemand erklären. Aber man werde sofort auf den „Krone“-Bericht reagieren, versichert die Messestadt.
Es wird heißer. Um das festzustellen, muss man mittlerweile kein Wissenschaftler mehr sein. Die Klimaerwärmung spüren wir vor allem im Sommer wortwörtlich am eigenen Leib. Verantwortlich dafür ist bekanntlich der Treibhauseffekt. Schädliche Gase wie CO2 bilden eine Schicht, die Sonnenstrahlen in der Atmosphäre hält. Je dicker diese Schicht, desto wärmer wird es.
Diese Erkenntnis ist alles andere als neu. Umso überraschender ist, dass die Stadt Wels auf ihrer offiziellen Webseite das Gegenteil behauptet: „Es gibt keinen Treibhauseffekt“, steht dort geschrieben (siehe Auszug unten). Und weiter: „Minimale Anteile so genannter ,Treibhausgase’ haben allenfalls unbedeutende Wirkung auf die Temperaturen.“
Umweltstadtrat selbst überrascht
Bei Umweltstadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne) ist die Verwunderung ob dieser Zeilen groß: „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie das auf der Homepage gelandet ist.“ Selbstverständlich gebe es den Treibhauseffekt und damit auch den Klimawandel. Die in der Stadt regierende FPÖ sehe das ebenso, versichert Rammerstorfer. Man versuche herauszufinden, wie es zu dem Fehler kommen konnte.
Dass es den vom Menschen gemachten Klimawandel gibt, ist in Wels Konsens. Wir wissen nicht, wer den Eintrag auf der Webseite verfasst hat.
Thomas Rammerstorfer, Umweltstadtrat (Grüne)
Heiße Klima-Passage wird gelöscht
Der Online-Eintrag findet sich in einem Begriffs-Lexikon zu Energiefragen. Dort ist zwar auch der Treibhauseffekt erklärt – allerdings nur, um ihn gleich darunter zu relativieren. Die Textpassage dürfte einige Jahre auf der Welser Webseite gestanden haben. Die Stadtverwaltung versicherte der „Krone“, den Inhalt umgehend zu löschen.
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