Grazer Anwältin mahnt

Ärztemangel macht Spitals-Versorgung zu „Luxusgut“

Steiermark
14.03.2023 08:15

Jetzt schlägt rund um die Spitalsmisere auch die auf Arzthaftung und Patientenrechte spezialisierte Grazer Anwältin Karin Prutsch-Lang ernsthaft Alarm: Würde nicht umgehend die Zahl der Medizin-Studienplätze verdoppelt und mehr Ausbildungsplätze für Pflegepersonal geschaffen, werde die medizinische Versorgung in der Steiermark zum Luxusgut.

Karin Prutsch-Lang, seit 20 Jahren auf Patientenrechte spezialisiert, meldet sich auf die aktuelle Berichterstattung hin  „erstmals öffentlich mit einer Stellungnahme“ zu Wort. „Die Lage ist prekär“, mahnt auch sie und berichtet aus der Praxis: „War es früher nur vereinzelt der Fall, dass Patienten definitiv wegen Personalmangels zu Schaden kommen und deswegen anwältliche Hilfe suchen, ist diese Zahl jetzt stark gestiegen.“

Die häufigsten Fallbeispiele: Patienten, die klinische Beschwerden haben, würden laut Prutsch-Lang immer öfter nicht mehr stationär aufgenommen, „obwohl das notwendig wäre. Grund dafür ist auch der Bettenmangel.“ Oder: „Auf der anderen Seite werden Patienten zu früh entlassen! Was wegen der unzureichenden medizinischen Versorgung dazu führt, dass sie nur wenige Tage späte wieder als Notfall aufgenommen werden müssen. Ein untragbarer Zustand.“

Immer mehr suchen anwältliche Hilfe
Dritte Situation, die sich laut Prutsch-Lang mehrt: „Dass Steirer, die Hilfe brauchen, nur ambulant betreut oder mit Schmerzmitteln versorgt und nach Hause geschickt werden." Vierter Punkt wären die überlangen Wartezeiten auf Termine.

Die Gründe für die Misere sieht die Anwältin vor allem darin, dass das Medizinstudium nur noch einem kleinen Personenkreis zugänglich sei, „da sind Zugangsbeschränkungen offensichtlich nicht durchdacht“.

Sie schlägt ernsthaft Alarm: „Wenn nicht umgehend die Zahl der Studienplätze verdoppelt und mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Pflegekräfte geschaffen werden, wird unser Gesundheitssystem ein Luxusgut, das nur noch für einen gewissen Teil der Bevölkerunng zur Verfügung steht. Es muss gehandelt werden - und zwar sofort, durchschlagend und langfristig.“

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