Gesundheit zählt

Lackner gegen Arbeiten bis ins hohe Alter

Vorarlberg
20.02.2023 16:00

Der Präsident des Pensionistenverbandes Vorarlberg, Manfred Lackner, geht hart ins Gericht mit den akutellen Regierungsmitgliedern. Wie der aktuelle Gesundheitsbericht zeige, sei die Bundesregierung in vielen Bereichen säumig. Von Forderungen wie länger oder mehr arbeiten, sollten die Politiker Abstand nehmen. 

Die gesunden Lebensmonate in der Pension können Frauen und Männer beinah an einer Hand abzählen, meint Manfred Lackner und beruft sich auf den aktuellen Gesundheitsbericht des Ministeriums. Demnach liegt nicht nur das gesetzliche, sondern auch das aktuelle faktische Pensionsantrittsalter der Frauen bei 60 Jahren.

Männer gehen derzeit im Schnitt mit 61,9 Jahren in Pension und wechseln bereits krank aus der Arbeitswelt. Sie leben durchschnittlich 78,8 Jahre und verbringen davon 16,2 Jahre bei „mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit“. Bei Frauen sind gesunde Pensionsjahre ebenfalls dünn gesät. Sie leben zwar im Schnitt bis 83,7, davon aber nur 64,4 Jahre gesund.

Jetzige Rahmenbedingungen passen nicht

„Fakt ist, dass unter den jetzigen Rahmenbedingungen weder länger noch mehr gearbeitet werden kann“, ist Lackner überzeugt. Statt nur zu fordern, müsse die Politik zuerst ihre überfälligen Hausaufgaben bei Bildung, Kinderbetreuung, Vermögensverteilung, Gesundheitsversorgung, Pflege, Wohnen und Eigentum wahrnehmen.

„Daher gehen auch neoliberale Drohungen wie jüngst von Minister Kocher an Teilzeitbeschäftigte ins Leere“, betont Lackner. Zum einen entspreche es nicht den Lebensrealitäten der meisten Beschäftigen neben Erziehungs-, Pflege-, Versorgungs-, Ehrenamtsarbeit auch noch einen Vollzeitjob zu bewältigen. Zum anderen, weil das Wohlstandsversprechen der Politik nur so weit reiche, dass es nicht die Interessen des Kapitals beschneide.

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