Wo bleibt die Sonne? Wann bläst der Wind? Unser Karikaturist sieht den freiheitlichen LH-Vize Manfred Haimbuchner im elektrisierenden Ringkampf mit alternativen Energiequellen. Andere versuchen ihn medial und politisch als Bremser oder gar Verhinderer (als Naturschutzlandesrat) der Energiewende darzustellen. Zu Unrecht, wie sich herausstellt!
Haimbuchner kontert den Unkenrufen mit seinem eigenem Stromstoß: „Ich bin definitiv politischer Wegbereiter von günstiger Energie und unabhängiger Erzeugung“, versichert er der „Krone“. Denn: „Die Energiewende ist eine große Chance. Wir schaffen damit, wenn wir klug vorgehen, mehr Unabhängigkeit und mehr Wertschöpfung für Oberösterreich!“ Und er ergänzt: „Eines aber ist klar: Auch in diesem Bereich bin ich nicht für Dogmatismus zu haben. Ich garantiere eine ordentliche Abwägung zwischen Naturschutz und Landschaftsbild, wirtschaftlichem Nutzen und dem Klimanutzen.“
Windräder entlang von Autobahnen
Aber was versteht er unter „klug vorgehen“? Zum Beispiel bei Windkraft, wo die Grünen eine schwarz-blaue Ausbau-Blockade beklagen? Haimbuchner: „Wir können in Oberösterreich, dort, wo schon Windräder stehen, im Rahmen der geltenden Regeln und Normen, auch weitere errichten. Und überall wo Flächen bereits jetzt infrastrukturell genützt werden, etwa entlang von Autobahnen, kann ich mir einen Ausbau vorstellen.“ Wobei laut dem FPÖ-Politiker jedoch einschränkend gilt: „Windräder sind aber ein nicht unwesentlicher Eingriff in Landschaft und Natur- Stichwort Bodenversiegelung- und man muss abwägen, wo man sie einsetzt. Die Meinung der Windkraft-Experten wird von mir gehört und einbezogen, diese ist aber auch nicht frei von Interessen. Natürlich macht eine Vereinigung von Windkrafterzeugern Druck für mehr Windräder, ich aber habe als Politiker alle Bürger und alle Interessen im Auge zu behalten.“
Energiespeicher sind unbedingt notwendig
Allerdings gilt natürlich: „Ich kann die VOEST auch nicht mit 30 Windrädern direkt betreiben. Hier brauchen wir Speichermedien für den erzeugten Strom, robuste Energieträger. Hier bieten sich CO2-neutrales synthetisches Gas und E-Fuels an, um Erdgas und Erdöl zu ersetzen. Zudem könnte das bestehende Leitungsnetz so weiter genützt werden.“ Und, vielleicht noch wichtiger: „Ein für Oberösterreich sehr guter Beitrag zu Energiegewinnung und Energiespeicherung werden vor allem die geplanten Pumpspeicherkraftwerke sein. Diese Kraftwerke können auch kombiniert mit Energie aus Wind oder Sonne wie Batterien genützt werden, die dann Strom liefern, wenn Bedarf besteht.“
„Wir brauchen eine beständige Entwicklung hin zu Unabhängigkeit von fremden Energiequellen, die auch der Arbeitsrealität der Menschen entspricht.“
LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ)
Klares Bekenntnis zum Sonnenstrom
Und Sonnenstrom? Von Haimbuchner kommt „ein klares Bekenntnis zum Photovoltaik-Ausbau“, nur müsse man dafür die Netzkapazitäten stärken, damit Einspeisungen aus den PV-Anlagen möglich werden. Haimbuchner erläutert: „Viele kennen das Problem mittlerweile persönlich: Die PV-Anlage ist da, aber die Einspeisung nicht möglich, weil das Netz nicht dafür gerüstet ist. Hier erwarte ich mir mehr Ehrlichkeit in der Diskussion. Wir müssen zuerst das bestehende Fundament stärken, bevor wir ein neues Stockwerk aufsetzen.“
„Von mir gibt es ein klares Bekenntnis zu günstigem Strom für die Industrie und den damit verbundenen Erhalt tausender Arbeitsplätze, aber auch zu einem Erhalt des Lebensraumes Oberösterreich als Heimat, auch als Grundlage für Tourismus und Freizeit.“
LH-Vize Manfred Haimbuchner
Und das Gas in Oberösterreichs Boden?
Haimbuchner nimmt auch zur Erdgassuche in Oberösterreich Stellung: „Die aktuellen Probebohrungen nach Erdgas in Oberösterreich sind nicht wirklich neu. Und ja es macht Sinn, zu erheben welche Bodenschätze wir nutzbar machen können. Sollten wir das Gas tatsächlich nicht zur Gänze selbst verbrauchen, weil wir in der Energiewende schon so weit vorangeschritten sind, kann man es sehr wohl verkaufen.“
Am Ende ein Seitenhieb auf die Grünen
“Dass gerade die Grünen ein Exportverbot von oberösterreichischem Gas fordern, werte ich als überraschend und entlarvend“, ergänzt Haimbuchner am Ende des „Krone“-Interviews: „Entweder die Grünen glauben ihre eigene Agenda nicht, oder sie verstehen nichts von der Realität am Energiemarkt. Grundsätzlich verkauft der Bund Lizenzen für die Förderung von Gas. Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass auch die heimische Bevölkerung von diesem Gas profitiert. Ich würde oberösterreichisches Gas, wie auch Strom weiterhin so einsetzen, wie es am besten für Oberösterreich ist. Als Verbrauchsgut oder auch als Handelsware.“
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