Die türkische Polizei hat im Zusammenhang mit Beiträgen in sozialen Medien nach dem schweren Erdbeben 37 Personen festgenommen. Sie hätten Beiträge geteilt, „mit dem Ziel, Angst und Panik unter der Bevölkerung zu verbreiten“, teilte die Polizei mit. Um welche Beiträge es sich genau handelte, war unklar. Zehn der Festgenommenen seien verhaftet worden.
Es seien zudem mehrere Webseiten geschlossen worden, weil die Betreiber die Gutmütigkeit der Bürgerinnen und Bürger ausnutzen und sich etwa Spendengelder erschwindeln wollten, so die Polizei.
Kritik am Krisenmanagement unterdrückt?
Ein Großteil der klassischen Medien steht in der Türkei unter Kontrolle der Regierung. Soziale Medien sind in der Türkei ein wichtiger Kanal zur alternativen Informationsgewinnung, einige Beiträge sind aber schwer zu verifizieren. Am Mittwoch war Twitter in der Türkei zwischenzeitlich gesperrt. Oppositionelle warfen der Regierung vor, damit auch Kritik am Krisenmanagement unterdrücken zu wollen.
In der Provinz Hatay etwa, die mit am stärksten von dem Beben getroffen wurde, waren die Menschen lange auf sich alleine gestellt. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Anlaufschwierigkeiten bei der Rettung eingeräumt, warf denjenigen, die kritisieren, dass zu spät Hilfe angekommen sei, aber Verbreitung von Lügen vor.
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