Pflege und Spezialbett

300-Kilo-Häftling kostet Steuerzahler Vermögen

Österreich
12.08.2025 17:55

Riesenaufregung um Österreichs schwersten Häftling: Weil beim Zellenbett im Wiener Landesgericht für den knapp 300-Kilo-Häftling tatsächlich Durchbruchgefahr herrscht, blecht der Steuerzahler unter anderem für eine de facto 24-Stunden-Pflege ein Vermögen. Und das, während andere monatelang auf Arzttermine warten. Die „Krone“ kennt die Details.

Fehlende Ärzte bzw. eine Medizinerflucht ins Ausland, auf den Nimmerleinstag verschobene Operationen. Dass das heimische Gesundheitssystem krankt, ist an allen Ecken und Ende zu spüren. Aber während Bürger „draußen“ oft Monate auf einen Arzttermin (außer sie zahlen privat) warten, ist für Straftäter hinter Gittern weiter genug Geld da.

Schwerstkrimineller hortete Dutzende Kilo Drogen in Wohnung
Der Fall eines wegen Verdacht des Suchtgifthandels ursprünglich in der Justizanstalt Josefstadt untergebrachten U-Häftling  ist dabei besonders bemerkenswert. In der Bunkerwohnung des 29-Jährigen in Wien-Favoriten wurden große Mengen Drogen – unter anderem 45 Kilo Cannabis, zwei Kilo Kokain, knapp zwei Kilo Amphetamin und mehr als 2000 Ecstasy-Tabletten –  sichergestellt. Top-Anwalt Philipp Wolm betont aber: „Mein Mandant ist aufgrund der gesundheitlichen Lage nicht in der Verfassung, solche gravierenden Straftaten zu setzen.“

Auch zwei Komplizen sind in U-Haft. Deren Verteidiger Christian Werner zur „Krone“: „Sie waren zwar mehrfach in der Wohnung des Beschuldigten, haben aber mit der Sache überhaupt nichts zu tun.“

Keine Ausbruchs- dafür Durchbruchsgefahr
Da der junge Österreicher 289 Kilogramm wiegt und das Bettgestell im größten Häfen des Landes das nicht auszuhalten und durchzubrechen drohte, wurde der wegen Tatbegehungsgefahr hinter Gittern auf seinen Prozess wartende Verdächtige per justizieller Weisung jüngst in die Justizanstalt Korneuburg nach Niederösterreich verlegt.

Eine zwischenzeitliche Unterbringung in einer von zwei Justizwachebeamten gesicherten und extra gesperrten Abteilung des Uni-Klinikums Krems war aus Kostengründen nicht mehr möglich. Kurioses Detail: Weil ein Spezialtransport gleich 5000 Euro für eine Strecke ausmacht, sind Vernehmungen auch nur per Video möglich.

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So geht diese Regierung mit Steuergeld um. Einfach nur verrückt. Bei der zahlenden Bevölkerung spart man massiv im Gesundheitsbereich.

FP-Sicherheitssprecher Christian Lausch

Bettgestell muss extra zusammengeschweißt werden
Neben einem eigens zusammengeschweißten Bettgestell benötigt das kriminelle Schwergewicht jedenfalls de facto eine 24-Stunden-Betreuung. Seit Kurzem kümmern sich Pfleger einer externen Personalleasingfirma in dem Spezialbett um den schwersten Häftling des Landes. Für uns Steuerzahler kommen damit laut Justizinsider riesige Kosten für Betreuung und Vollzug von rund 1800 Euro pro Tag (!) zusammen.

„Einfach nur verrückt – bei Bevölkerung wird gespart“
Jeder Monat hinter Gittern läppert sich also auf ein kleines Vermögen von rund 55.000 Euro. Zum Vergleich: Das ist das Zehnfache wie für einen „normalem“ Häftling, der durchschnittlich rund 180 Euro pro Tag kostet.

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Mein Mandant ist aufgrund seiner gesundheitlichen Verfassung nicht in der Lage, solche gravierende Straftaten zu setzen.

Top-Anwalt Philipp Wolm vertritt das Schwergewicht.

Das empört auch FPÖ-Sicherheitssprecher Christian Lausch. Der blaue Nationalratsabgeordnete zur „Krone“: „So geht diese Regierung mit Steuergeld um. Einfach nur verrückt – während bei der zahlenden Bevölkerung massiv im Gesundheitsbereich gespart wird!“

Auch innerhalb der personell ausgedünnten Justizwache ist die Aufregung groß. Viele Beamte fragen sich, warum der seit zwei Wochen in Haft sitzende „Spezialpatient“ nicht in einem Pflegeheim untergebracht wird. Das wäre wohl weitaus billiger. Noch dazu, wo der 300-Kilo-Mann wohl auch bei einer allfälligen Verurteilung gesundheitlich nicht hafttauglich ist ...

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