Nur an Sonntagen voll
Urlauber bleiben wegen hoher Preise Italien fern
Italien segelt derzeit auf einen flauen Ferragosto am 15. August zu. In den vergangenen Jahren waren Hotels und Campingplätze zu dieser Zeit komplett ausgebucht. Diesmal beklagen Hoteliers einen Rückgang um 25 bis 30 Prozent in den beliebtesten Badeortschaften.
Der Tourismusverband Assobalneari Italia macht die Kombination aus steigenden Preisen für Liegen, Sonnenschirme und Gastronomie sowie die allgemein steigenden Lebenshaltungskosten dafür verantwortlich. Einige Strandbäder, etwa auf Sardinien oder an der Amalfiküste, verlangen laut dem Konsumentenschutz bis zu 100 Euro für zwei Liegen und Sonnenschirme, dazu kommen weitere Gebühren für Parkplätze oder Verpflegung. Viele Italienerinnen und Italiener entscheiden sind nun für günstigere oder weniger bekannte Strände. Es sei nur an Sonntagen voll, heißt es.
Viele Menschen in Italien seien gezwungen, ihre Urlaubstage zu reduzieren, teilte der Tourismusverband mit. „Wenn sie sich für einen Urlaub entscheiden, urlauben sie zwei oder drei Tage um Ferragosto herum. Der Markt der Strandbäder bietet ein vielfältiges Angebot (...): Es stimmt nicht, dass alle sehr hohe Preise haben“, sagte Präsident Fabrizio Licordari. Das Problem sei eher, dass die Menschen heute ärmer seien und weniger Möglichkeiten hätten, Geld für ihre Freizeit auszugeben, sagte Fabio Cenni vom Hotelierverband Assohotel Confesercenti.
Bürgermeisterin: „Schlechtwetter-Wochenenden“
Die Bürgermeisterin der beliebten Urlaubsortschaft Riccione macht unter anderem Schlechtwetter-Wochenenden im Juli für den Rückgang der Badegäste verantwortlich. Mit den Preisen der Badeanstalten habe das nichts zu tun. Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wies Kritik vom Konsumentenschutzverband zurück, der den Betreiberinnen und Betreibern von Strandbädern Selbstkritik und „eine ehrliche Bestandsaufnahme“ empfahl. Die Datenbanken zu den Gästen in Hotels und Ferienwohnungen würden keinen Rückgang der Gäste verzeichnen, sondern einen Anstieg.
Steigende Ankünfte und Millionen von Übernachtungen in unseren Beherbergungsbetrieben: Erfundene Unwahrheiten werden durch Zahlen und Fakten widerlegt.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni
Touristikerinnen, Touristiker und Hoteliers sprechen hingegen von einem Rückgang in Badeortschaften wie Sizilien und Rimini, und zwar um 25 bis 30 Prozent. Der Ferragosto am 15. August ist in Italien der Höhepunkt der Urlaubszeit.
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