Unfälle und kein Strom

Starke Schneefälle sorgen für Chaos in Kärnten

Kärnten
16.01.2023 06:59

Umgestürzte Bäume blockieren nicht nur Straßen, sondern haben zum Teil auch für Stromausfälle bei 13000 Haushalten zur Spitzenzeit in ganz Kärnten gesorgt. Die Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz.

Die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) verzeichnete am Montag in der Früh hunderte Einsätze in ganz Kärnten. Zu einem großen Teil sind die Feuerwehren mit umgestürzten Bäumen, die Straßen blockieren, beschäftigt. Die Schneefahrbahn macht vielen Verkehrsteilnehmern, vor allem Lkw-Fahrern, Probleme. So blieben in Klagenfurt einige Busse auf der Schneefahrbahn hängen, was zu Staus und Verzögerungen im Morgenverkehr führt.

„Aufgrund des Schneefalls, stehen seit den frühen Morgenstunden, die Berufsfeuerwehr Klagenfurt und einige freiwilligen Feuerwehren der Stadt Klagenfurt im Einsatz“, berichtet Wolfgang Germ, Berufsfeuerwehr Klagenfurt. „Bis jetzt wurden die Einsatzkräfte zu rund 30 Einsätzen nur im Stadtgebiet Klagenfurt alarmiert.“ Landesweit kam es zu 260 Einsätzen, zu denen insgesamt 125 Feuerwehren mit rund 1100 Einsatzkräften ausrückten.

5000 Haushalte ohne Strom
Durch Schneebruch wurden vom Gegendtal bis nach Völkermarkt viele Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Störungen begannen schon gegen zwei Uhr früh und rund 100 Monteure von Kärnten Netz sind im Dauereinsatz, um die Stromversorgung wiederherzustellen, aber mit den anhaltenden Schneefällen kommen immer wieder neue hinzu. Mittlerweile konnten schon mehr als die Hälfte der Störungen behoben werden.

„Es beginnt im Westen im Bleiberger Hochtal und geht bis ins Lavanttal“, erklärt Robert Schmaranz, Kärnten Netz. „Der Hauptgrund sind Bäume, die auf unsere Stromleitungen stürzen. Ein weiteres Problem sind die schwierigen Fahrverhältnisse für unsere Monteure. Wir hoffen, dass sich die Lage im Laufe des Vormittags beruhigt, denn derzeit kommen laufend neue Meldungen.“

Gefahr in Parks
Die Abteilung Stadtgarten in Klagenfurt warnt sogar vor Schneebruch-Gefahr in den Parks und rät von einem Aufenthalt dort ab. Durch den feuchten Schnee auf den Ästen und Wipfeln könnten diese leicht brechen und Passanten verletzen.

Pkw kam ins Schleudern
In der Nacht war eine Familie auf der Südautobahn von Villach nach Klagenfurt unterwegs. Bei der Abfahrt Velden kam der 60-jährige Lenker auf der Schneefahrbahn ins Schleudern und prallte frontal gegen einen Dämpfer. Dabei erlitten er, seine 50-jährige Frau, sein 30-jähriger Sohn und die dreijährige Enkelin leichte Verletzungen und mussten ins LKH Villach gebracht werden.

Schneekettenpflicht auf Kärntens Straßen

Die Niederschläge führten natürlich zu schwierigen Fahrverhältnissen auf den Kärntner Bergstraßen und Pässen.

  • Sittersdorf B85 - zwischen Suetschach und A11 Zubringer St. Jakob für Lkw ab 7,5 Tonnen
  • Turracher Höhe B95
  • Katschberg B99 - Zwischen Rennweg und Stranach
  • Wurzenpass B109 - mittlerweile wegen Lawinengefahr gesperrt
  • Flattnitz L63
  • Fratresstraße in Spittal

Dauereinsatz für Straßenmeisterei und gesperrte A2
„Wir waren im Dauereinsatz mit bids zu 120 Mitarbeitern und 42 Fahrzeugen“, berichtet Gerald Steiner, Regionalsprecher der Asfinag. „Es sind sehr schwierige Verhältnisse mit vielen Unfällen und Straßensperren.“ Wegen eines Unfalls zwischen zwei Pkw und einem Lkw ist die Südautobahn zwischen Feistritz und Villach-West in Richtung Salzburg gesperrt. Beim Bergeversuch des Lkw riss dessen Deichsel, daher muss mit einem Kran gearbeitet werden. Die Sperre dauert wohl noch bis 07:30 und der Verkehr wird bei Villach-West auf die B100 umgeleitet.

Bei der Nordumfahrung Klagenfurt ist derzeit der Ehrentalerberg Tunnel zwischen Klagenfurt Nord und Klagenfurt Flughafen gesperrt und es bildet sich ein Stau. Und bei Völkermarkt liegt ein Baum auf der rechten Fahrspur der A2 in Richtung Italien - es bildet sich schon ein Stau.

In Klagenfurt waren ab ein Uhr früh 230 Mitarbeiter im Einsatz, um den Schnee von Straßen, Rad- und Gehwegen zu entfernen. Zusätzlich wurde zur Sicherheit Split und Salz gestreut. Die zuständige Verkehrsreferentin Sandra Wassermann begleitet selbst die Einsatztrupps. „Ich appelliere an die Geduld und Vernunft der Verkehrsteilnehmer. Das Auto soll bei Schnee besser zu Hause bleiben“, betont Wassermann. „Ich empfehle, lieber den Bus zu nehmen.“

Probleme für ÖBB und weitere Aussichten
Die Bahn hat ebenfalls Probleme mit den Schneemassen. So fahren derzeit zwischen Grafenstein und Tainach keine Züge. Die Schneefälle selbst sollen im Laufe des Vormittags nachlassen, aber schon am Nachmittag und Abend werden weitere Niederschläge erwartet. Mit einem Ende der Schneefälle wird erst ab Donnerstag gerechnet.

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