Der ehemalige Wahlkampfleiter von Dornbirns Bürgermeister Markus Fäßler ist mittlerweile dessen Berater. Die Personalie wirft Fragen auf – und bis jetzt konnte der Stadtchef diese noch nicht zufriedenstellend beantworten.
Wie die „Krone“ berichtete, hat Dornbirns Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ) seinen Wahlkampfmanager zum strategischen Berater gemacht – was an sich völlig legitim ist. Fragen wirft allerdings auf, dass dieser von der Stadt und nicht – wie in derartigen Fällen üblich – von der Partei bezahlt wird.
Zudem scheint der Mann ziemliche Freiheiten zu genießen – das legt zumindest ein E-Mail von Fäßler an die städtischen Mitarbeiter nahe, in welchen er diesen mitteilte, dass der Berater zwar nicht an Weisungen, sehr wohl aber an die Amtsverschwiegenheit gebunden sei und folglich auch an Sitzungen teilnehme. Eine Person mit offensichtlichem Einfluss also, allerdings ohne offizielle Funktion.
ÖVP-Stadtparteiobmann Thomas Winsauer kam die Sache jedenfalls ziemlich spanisch vor, weshalb er eine umfassende Anfrage an Fäßler stellte. Unter anderem wollte er wissen, um welches Dienstverhältnis es sich konkret handelt, was die genauen Aufgaben des Ex-Wahlkampfleiters sind, wie die Sache mit der Amtsverschwiegenheit in der Praxis funktionieren soll und wie der Job als Berater entlohnt wird.
Ein buntes Potpourri an Aufgaben
Die Beantwortung liegt nun vor: Demnach erfolgte die Beauftragung des Beraters „auf Basis eines befristeten und jederzeit kündbaren Werkvertrages“, in welchem auch die Verpflichtung zur Geheimhaltung festgeschrieben sei. Das jährliche Arbeitspensum ist mit 960 Stunden fixiert, pro Stunde erhält der Berater 62,5 Euro – macht im Monat 5000 Euro, die Mehrwertsteuer noch nicht mitgerechnet. Er berät den Bürgermeister strategisch und inhaltlich, bereitet Entscheidungen und Argumentationen vor, bewertet Themen und Einladungen, entwickelt Kommunikationskonzepte und widmet sich der Organisationsstruktur und Abläufen.
„Aushilfskraft“ und „Personal Coach“
Zudem habe der Berater „federführend die Koordination für das Ebnit übernommen“, darüber hinaus würde er teilweise auch einen Langzeitkrankenstand im Büro des Bürgermeisters kompensieren. Und warum zahlt den Berater die Stadt und nicht die SPÖ Dornbirn? Dazu heißt es: „Die Beratung erfolgt gegenüber dem Bürgermeister und nicht gegenüber einer politischen Partei.“ Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Opposition damit zufriedengeben wird...
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