Proteste in Frankreich

Bauern rebellieren gegen Mercosur und Keulungen

Außenpolitik
17.12.2025 17:42

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, sich jedem Versuch der EU entschieden zu widersetzen, das umstrittene Mercosur-Abkommen durchzudrücken. Dennoch rebellieren die Bauern in dem EU-Staat. Sie protestieren aber nicht nur gegen das Handelsabkommen.

Auch der Umgang der Behörden mit der Rinderseuche Lumpy Skin Disease (LSD) erzürnt die Landwirte. Denn es werden nach Erkrankungsfällen ganze Tierbestände gekeult. Landwirtschaftsministerin Annie Genevard versuchte aber am Mittwoch zu beruhigen: Eine Impfung gegen die Krankheit werde in den kommenden Tagen beschleunigt. Frankreich habe 400.000 zusätzliche Impfdosen in den Niederlanden beschafft, sodass 900.000 Dosen zur Verfügung ständen. Mit einem Bestand von rund 19 Millionen Tieren ist Frankreich der größte Rindfleischproduzent Europas.

Eine tote Kuh wird von einem mit LSD befallenen Hof im Südwesten Frankreichs entfernt.
Eine tote Kuh wird von einem mit LSD befallenen Hof im Südwesten Frankreichs entfernt.(Bild: AFP/VALENTINE CHAPUIS)

Sollte das Mercosur-Abkommen Ende der Woche unterzeichnet werden, würde dies natürlich zu viel stärkeren Protesten der Landwirte führen, sagte der Präsident der Dachorganisation der französischen Agrarverbände (FNSEA), Arnaud Rousseau, dem Sender France Inter. Bereits jetzt blockieren Landwirte Autobahnabschnitte. Betroffen sind unter anderem Autobahnen zwischen Südfrankreich und Spanien. Die Demonstranten fuhren am Mittwoch in Traktorkolonnen auf die Autobahnen, stapelten dort Paletten und Reifen und setzten sie in Brand.

Merz will Zweifler überzeugen und drängt auf Unterzeichnung
In Berlin sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius, Bundeskanzler Friedrich Merz werde weiter daran arbeiten, die Zweifler zu überzeugen. Ziel Deutschlands bleibe es, das Abkommen bis Jahresende zu unterzeichnen. Dies wäre auch ein Signal für die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union. Am Donnerstag kommen die EU-Staats- und Regierungschefs zu einem Gipfel in Brüssel zusammen. Kornelius sagte, Merz werde die Partner dazu drängen, dem Abkommen zuzustimmen. „Die Woche ist noch lang.“

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