Absturz-Modell

Polens Regierung verkauft ihre letzte Tupolew

Ausland
19.08.2011 12:32
Nach dem Absturz von Smolensk mit 96 Toten will Polen nun seinen baugleichen Regierungsjet vom Modell Tupolew TU-154M verkaufen. "Ich glaube aber nicht, dass die Regierung dafür noch viel Geld bekommt, wenn sie sie überhaupt verkaufen kann", sagte Luftfahrt-Experte Mariusz Szpikowski. Beim Absturz der Schwestermaschine war am 10. April 2010 unter anderen der polnische Präsident Lech Kaczynski ums Leben gekommen.

"Jeder Preis über dem Schrottwert sollte schon als zufriedenstellend betrachtet werden", sagt auch Grzegorz Sobczak, Chefredakteur der Fachzeitschrift "Skrzydlata Polska". Als Käufer kämen Fluglinien in Afrika in Betracht, so die Experten. Die nun zum Verkauf stehende Tupolew beförderte 25 Jahre lang die wichtigsten Personen im Staat.

Neben der Tupolew sollen auch vier Regierungs-Flugzeuge der Marke Jakowlew Jak-40 aus sowjetischer Produktion abgegeben werden, die schon älter als 30 Jahre sind. Mit ihnen flogen unter anderem Journalisten, die polnische Präsidenten bei Staatsbesuchen begleiteten.

Staatsbesuche in Zukunft mit zivilen Jets
Der Verkauf der Maschinen geht einher mit der Auflösung des 36. Regiments für Transportflüge der polnischen Luftstreitkräfte, die Ministerpräsident Donald Tusk vor Kurzem bekannt gab. Die Vertreter des polnischen Staates werden künftig von zivilen Piloten der staatlich kontrollierten Fluglinie LOT geflogen. Die polnische Regierung charterte dafür zwei Flugzeuge vom Typ Embraer 175.

Die zweite Regierungsmaschine von Typ TU-154M war im April des vergangenen Jahres am Flughafen im russischen Smolensk verunglückt. Dabei starben alle Passagiere, unter ihnen der damalige Präsident Lech Kaczynski. Eine Untersuchungskommission der polnischen Regierung stellte im heurigen Juli fest, dass die mangelhafte Ausbildung der Militärpiloten eine der Ursachen für die Katastrophe war.

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