25 Häftlinge befreit
Großangriff auf Gefängnis in Mexiko: 19 Tote
Beim Großangriff eines bewaffneten Kommandos auf ein Gefängnis in Mexiko sind nach Regierungsangaben 19 Menschen getötet und 25 Häftlinge befreit worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Chihuahua tauchten die Angreifer am Neujahrsmorgen mit gepanzerten Fahrzeugen vor der Haftanstalt in Ciudad Juárez auf und eröffneten das Feuer auf Polizisten und Wärter.
Der Angriff löste Kämpfe unter den Häftlingen in dem großen Staatsgefängnis im Norden Mexikos nahe der Grenze zu den USA aus. Laut Medienberichten setzten Insassen Mobiliar in Brand und griffen Wärter an. Erst nach fünf Stunden konnten Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle bringen.
Zehn Gefängniswärter unter den Toten
Nach Angaben von Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval vom Montag wurden weitere 15 Menschen bei den Kämpfen verletzt. Unter den Todesopfern waren demnach zehn Gefängniswärter und Sicherheitsleute, sieben Häftlinge und zwei Angreifer. Fünf Angreifer seien festgenommen worden.
In der Haftanstalt sitzen Mitglieder verschiedener krimineller Banden und Drogenkartelle in voneinander getrennten Zellenblöcken ein. 25 Häftlingen gelang nach Angaben des Ministers während des bewaffneten Angriffs die Flucht. Das genaue Motiv des Angriffs war zunächst unklar, die Ermittlungen laufen.
Chef eines Drogenkartells zu 200 Jahren Haft verurteilt
Unter den Entflohenen ist nach Angaben von Sicherheitsministerin Rosa Icela Rodríguez auch Ernesto Alfredo Piñon, genannt „El Neto“. Der Chef eines Drogenkartells war laut der Staatsanwaltschaft des Bundesstaats Chihuahua 2010 wegen Mordes und Kidnappings zu mehr als 200 Jahren in Haft verurteilt worden.
Die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Ciudad Juárez liegt an der Grenze zur USA und leidet seit Jahren unter der Gewalt rivalisierender Drogenkartelle, die um die Kontrolle über die Schmuggelrouten in die USA kämpfen. In dem Gefängnis der Stadt kommt es immer wieder zu blutigen Kämpfen. 2009 waren bei einer Gefangenenmeuterei 20 Menschen getötet worden. Im vergangenen August starben drei Häftlinge bei Kämpfen zwischen Angehörigen rivalisierender Gangs.
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