Vertrauensfrage

Krisensitzung: Herk kommt mit blauem Auge davon

Herk stellte die Vertrauensfrage im Wirtschaftsbund

(Bild: Richard Heintz)

Eine hitzige Sitzung des Wirtschaftsbundes endete mit einem Vertrauensvotum für den umstrittenen Obmann und WKO-Präsidenten Josef Herk. Die Causa bleibt aber nicht ohne Konsequenzen.

„Ja, ich bleibe Wirtschaftskammer-Präsident und Wirtschaftsbund-Obmann“, stellte Josef Herk gestern Abend nach einer rund zweistündigen Krisensitzung in der Zentrale des Wirtschaftsbundes in Graz klar - ein Rücktritt wegen der heißen Debatte um geheime Gagen Herks ist also vom Tisch. Der WB-Obmann stellte nach turbulenten Tagen den 29 erschienenen Mitgliedern der Landesleitung die Vertrauensfrage und wurde mit 100 Prozent der Stimmen bestätigt.

Gegessen ist die Sache damit aber bei Weitem noch nicht: Von “harten und kritischen Diskussionen„ sprach unter anderem ÖVP-Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Ganz zu schweigen vom Unmut unter vielen ehrenamtlichen Funktionären im ganzen Land - und der steirischen Bevölkerung insgesamt.

Verzicht auf 4000 Euro
Als einen ersten Schritt will Herk nun auf die umstrittene monatliche Extra-Gage über 4000 Euro seitens des Wirtschaftsbundes verzichten. Nachsatz: “Diese Gage habe aber nicht ich beantragt, sie wurde von den Gremien festgelegt und mir zugesprochen.“

Damit derartige Angelegenheiten künftig nicht mehr unter dem Radar der Öffentlichkeit bleiben, will der Wirtschaftsbund in den nächsten Wochen ein umfassendes Transparenzpaket erarbeiten. Bis dieses Maßnahmenbündel in Stein gemeißelt ist, wird Herk freiwillig auf alle Entschädigungen verzichten.

Zuletzt kassierte er in seinen Spitzenpositionen in der Kammer und beim Wirtschaftsbund, wie berichtet, rund 12.600 Euro. Abzüglich der 4000 Euro vom Wirtschaftsbund bleiben nun noch 8.600. Eine angemessene Summe? “Auch darüber werden wir jetzt diskutieren.„ Seine Positionen seien aber keine Nebenjobs, sondern “erfordern vollen Einsatz".