Nach Nachwuchs-Eklats

Fußball-Verband macht mit einem Appell sprachlos

(Bild: Markus Wenzel, Krone KREATIV)

Reden ist Silber, Schweigen Gold! Das scheint die fassungslos machende Devise des OÖFV bei der Aufarbeitung bzw. Problembekämpfung von Auswüchsen zu sein, die zuletzt bereits sogar U10-Spiele und damit kleine Kinder betroffen haben . . . 

Pssst! Reden wir bitte intern über die unschönen Vorfälle. Aber leise. Damit nicht mehr an die Öffentlichkeit gelangt. Weil das würde schaden. Unserem Ansehen, uns allen

Obwohl diese sinngemäß wiedergegebene Herangehensweise an den Willen der Kirche bei der Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen erinnern mag, geht’s hier gottlob nur um Fußball. Exakter: Um den OÖ-Verband bzw. dessen Vorsitzenden der Kommission Sport. Der in einem mit 4. Oktober datierten Schreiben an die „werten Funktionäre“ appelliert, die sich häufenden „unerfreulichen Vorkommnisse“ weder in Social Media noch in klassischen Medien öffentlich zu machen.

Im Sinne des Fußballs!

Weil’s dem schaden könnte, wenn wie zuletzt publik wird, dass bei einem U10-Spiel nicht nur „Tooor“, sondern auch „Hurensohn“ gebrüllt wird. Und sich aufgrund von Drohungen heulende Kids nach Spielende aus Angst nicht mehr aus der Kabine wagen

Haben einen nicht bereits diese Vorfälle sprachlos gemacht, dann ist es ein OÖFV-Schreiben. In dem die erbetene Vorgangsweise auch mit der Schwierigkeit begründet wird, „ehrenamtliche Funktionäre zu generieren“ und „Leute für das Funktionärswesen zu begeistern“

Ich frag’ mich: Ließe sich nicht wer für die Funktion dieses OÖFV-Vorsitzenden begeistern? Jemand, der versucht, dem viel eher die Gesellschaft als nur den Fußball betreffenden Problem auch mittels einer öffentlichen Bewusstseinsschärfung entgegenzuwirken anstatt es im hintersten Verbandskämmerchen intern und diskret zu behandeln. Um dann vielleicht noch so zu tun als würde es das alles nicht geben. Schön wär’s!