Intime Details

Test zeigt: Viele Festplatten nicht sicher gelöscht

Digital
10.08.2011 11:14
Eigentlich sollte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass alte Datenträger vor der Ausmusterung sicher gelöscht werden sollten. Dass dem nach wie vor nicht so ist, zeigt jetzt eine Studie des deutschen Datenrettungsspezialisten O&O: Das Unternehmen untersuchte gebrauchte Datenträger auf nicht gelöschte Daten und brachte dabei allerhand private und teils intime Details zum Vorschein.

Für seine Studie erwarb das Unternehmen insgesamt 160 gebrauchte Datenträger, die es anschließend mittels einer frei erhältlichen Software zur Wiederherstellung von Daten auf nicht gelöschte Inhalte untersuchte. Dabei rekonstruierten die Spezialisten ohne großen Aufwand mehr als 53.000 Urlaubs- und Familienfotos sowie über 4.500 Dokumente, darunter Bewerbungsschreiben, Lebensläufe, Urkunden oder auch Schriftverkehr mit dem Arbeitgeber.

Unbefugte würden durch solche Dateien laut O&O nicht nur Zugriff auf persönliche Daten wie Fotos und Videos erlangen, sondern auch Informationen über das Mail- und Surf-Verhalten, Zugriff auf die Namen von Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern.

"Mit diesen Informationen können Cyber-Kriminelle gezielt eine Schadsoftware in eine E-Mail verpacken, die von einem vertrauten Absender mit einem bekannten Thema stammt. Man kann sogar ermitteln, welches Mailprogramm und welche Schutzsoftware verwendet werden, um Lücken in diesen gezielt auszunutzen. Im schlimmsten Fall wird der oder die Betroffene den Angriff nicht mal merken, bevor es zu spät ist", warnte das Unternehmen in einer Mitteilung.

Neues Geschäftsfeld für Betrüger entdeckt
Bei den Testkäufen im Internet stießen die Experten zufällig auch auf ein neues Geschäftsfeld: den Handel mit Datenträgern, bei denen der Verkäufer suggeriert, dass noch Daten vorhanden sein könnten. Dazu würden gerne Formulierungen wie "wurde nur privat genutzt" oder "müsste eigentlich leer sein" verwendet, die andeuten sollen, dass noch Daten rekonstruierbar seien, so O&O.

Einige dieser - vollkommen überteuerten - Datenträger wurden zu Testzwecken erworben, erwiesen sich jedoch als Bluff: Alle Daten waren mittels professioneller Software sicher gelöscht. Die Verkäufer hätten demnach nur den "unsicheren PC-Anwender" gemimt, um einen möglichst hohen Preis für den Datenträger zu erzielen.

Unwissenheit Hauptgrund für mangelnden Datenschutz
Laut Studie kann neben dem unachtsamen Umgang mit Datenträgern die Unwissenheit unter den Anwendern als Hauptursache für den mangelnden Datenschutz angesehen werden. Darunter falle auch die weit verbreitete Annahme, dass das Formatieren einer Festplatte Daten sicher löschen würde, so O&O. Wie Dateien richtig und unwiederbringlich gelöscht werden, erfährst du über den Link in der Infobox.

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