„Prognose schwierig“

Neue Omikron-Variante in Österreich angekommen

Österreich
23.09.2022 08:42

Die GECKO-Kommission hat sich in ihrer dieswöchigen Sitzung zur aktuellen Corona-Lage mit einer neuen Omikron-Subvariante auseinandergesetzt, die Anfang September erstmals in Österreich nachgewiesen wurde. Bei BJ.1 handelt es sich um eine Spielart von BA.2.10.1, die eine große Zahl zusätzlicher Mutationen am Spike-Protein aufweist. Die Anzahl und der Ort der Mutationen von BJ.1 deuten auf starke Immunfluchteigenschaften hin.

„Wie sehr BJ.1 aufgrund besonders zahlreicher neuer Mutationen den Immunschutz besser umgehen kann, ist aktuell noch unklar“, sagt der Virologe Andreas Bergthaler, der auch GECKO angehört. Der Experte betont: „Die Prognose zur weiteren Ausbreitung von BJ.1 ist nach aktuellem Stand schwierig.“

Bisher sind international nur wenige Fälle von BJ.1 aufgetreten. In Österreich ist weiterhin die Omikron-Subvariante BA.5 dominant. Dem bisher letzten Varianten-Report der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zufolge ließen sich in der Kalenderwoche 36 (5. bis 11. September) von 28.942 behördlich bestätigten Corona-Infektionen beim Sequenzieren 6202 BA.4/BA.5 zuordnen.

mRNA-Impfungen favorisiert
Gegenwärtig ist in Österreich ein Anstieg der Fallzahlen in allen Altersgruppen zu bemerken, wobei das insbesondere die Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen betrifft. „Inwiefern der Anstieg der Fallzahlen auf ein verändertes Testverhalten, das Ferienende oder epidemiologische Gründe zurückgeführt werden kann, ist noch unklar“, teilte die GECKO-Kommission mit. Was die Impfstoffe zum Schutz vor Covid-19 betrifft, wird die mRNA-Technologie weiter als die ausgereifteste Technologie betrachtet. Dies und die enorm rasche Skalierbarkeit großer Impfstoffmengen spricht nach Einschätzung der GECKO-Expertinnen und -Experten dafür, dass sie beim Immunisieren die führende Technologie bleiben wird, zumal sich die Impfstoffe rasch an neue Varianten anpassen lassen.

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Inwiefern der Anstieg der Fallzahlen auf ein verändertes Testverhalten, das Ferienende oder epidemiologische Gründe zurückgeführt werden kann, ist noch unklar.

GECKO-Kommission

Vollständige Immunisierung senkt Long-Covid-Risiko
Die Kommission wagte auch einen Impfausblick auf das kommende Jahr. Der kommende Winter könnte demnach als „Gradmesser“ für künftige Impfszenarien in Österreich dienen. „Ob die Covid-19-Schutzimpfung in Zukunft lediglich vor der kalten Jahreszeit für die breite Bevölkerung erforderlich sein wird oder ob mehrere Impfungen pro Person weiterhin nötig sein werden, lässt sich aus heutiger Sicht nicht eindeutig sagen, da sich das Auftreten neuer Virusvarianten und sich daraus ergebende Veränderungen der Impfwirksamkeit nicht abschätzen lassen“, erläuterte Impf-Experte Herwig Kollaritsch. Das wahrscheinlichste Szenario sei, dass ältere Personen und Risikopatientinnen und -patienten vermutlich mehr als eine Impfung pro Saison benötigen werden. Studien zeigen jedenfalls, dass eine vollständige Immunisierung das Risiko für Long Covid deutlich senkt.

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