Nikolaus Gansterer zählt zu den interessantesten Künstlerpersönlichkeiten einer jüngeren Generation. Seine Objekte, Installationen und Bilder kreisen um Sprach- und Denkspiele und um den Kosmos. Er zeichnet mit Schultinte Planetenwirbel und den Urknall.
„Krone“: Ich glaube, der Zufall spielt in Ihrer Kunst eine große Rolle. Wie entsteht der erste Strich?
Nikolaus Gansterer: Spontan würde ich sagen: ,Auf dem Zeichenblatt!‘ Aber wenn ich zeichne, bin ich mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob sich die Zeichnung am Blatt entwickelt. Oder doch im Stift, in meiner Hand, in meinem Arm oder in meinem ganzen Körper, in meinem Denken und Empfinden. Und von dort springt sie dann wieder zurück aufs Papier.
Wenn ich mir Ihre Bilder anschaue, muss ich an planetarische Stürme, an Galaxien und den Kosmos denken. Was fasziniert Sie so?
Ich glaube, dass sich diese unvorstellbar großen und komplexen Prozesse im Weltall gleichzeitig im ganz Kleinen, im Mikrokosmos wiederholen. Mit meiner Arbeit stelle ich spekulative und poetische Brücken zwischen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos her.
Sie gebrauchen auch „Weltwunder“ als Titel für Werke. Was ist ein Weltwunder Ihrer Ansicht nach?
Das größte Weltwunder ist, dass wir existieren! Jedes Lebewesen, inklusive Insekten und Pflanzen, ist absolut einzigartig, aber auch Atmosphären und Stimmungen sind es. Wenn man das begriffen hat, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Das ist meine tägliche Inspiration!
Bis 31. 8.; galeriepetraseiser.at
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