Archäologen staunten nicht schlecht als sie im Zuge von Renovierungsarbeiten am Innsbrucker Dom einen bemerkenswerten Fund gemacht hatten.
Dabei wurde die - bisher nur aus schriftlichen Quellen bekannte - „Kapelle der 14 Nothelfer“ entdeckt und vorübergehend freigelegt. Wie der ORF Tirol berichtet, stießen die Forscher auch auf eine Priestergruft.
Derart aufwendige Priestergruft sei ungewöhnlich
Bei den Gebeinen befanden sich Medaillons, die den Schluss zulassen, dass es sich um Priester handelt. Es sei nicht ungewöhnlich, dass bei einer Kirche ein Friedhof sei - eine derart aufwendige Priestergruft habe man aber nicht erwartet: „Wir haben Holzreste gefunden, deshalb gehen wir davon aus, dass die Priester in Holzsärgen beerdigt wurden. Außerdem wurden auch Textilreste in den Schächten freigelegt“, so Archäologe Benjamin Wimmer.
Wir haben Holzreste gefunden, deshalb gehen wir davon aus, dass die Priester in Holzsärgen beerdigt wurden. Außerdem wurden auch Textilreste in den Schächten freigelegt.
Benjamin Wimmer, Archäologe
Weitere rätselhafte Entdeckung
Die Forscher machten dabei auch noch eine weitere, mit Rätseln behaftete Entdeckung. Dabei handelt es sich um einen aus Bachsteinen errichteten, trichterförmigen Schacht, in dem Tierknochen gefunden wurden. Laut Grabungsleiterin Lucrezia Zaccaro handelt es sich vermutlich um Speiseabfälle mit Knochen von Rindern, Schweinen und auch Fröschen und Vögeln.
Diese Entdeckung sei sehr speziell, so der Archäologe Johannes Pöll: „Wir haben Gräber und Grabmarkierungen erwartet, auch eine Kapelle, aber ein Bauwerk mit einer derart ungewöhnlichen Funktion, das gibt es nicht überall.“ Nun müsse die Grabung jedoch wieder zugeschüttet werden, da die Eingangsstufen zum Dom neu gestaltet werden.
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