In der Kritik

Loacker, der Mann, auf den sich alle einschießen

Vorarlberg
09.08.2022 18:55

Der „Agent Provokateur“ der Neos macht sich mit seinen Äußerungen derzeit in Vorarlberg nicht allzu viele Freunde.

Die Nesseln, in die sich der pinke Nationalratsabgeordnete nicht setzt, müssen erst noch gezüchtet werden. Und so groß kann ein Sommerloch gar nicht sein, dass er es nicht zu stopfen wüsste. Mal ist es ein unpopulärer Vorschlag wie die Forderung nach einer Sonntagsöffnung (siehe Bericht oben), mal stichelt er gegen Pensionisten, mal fährt er gegen die Bundesregierung die Blutgrätsche aus - und immer ist ihm ein entsprechendes Echo sicher.

Gerald Loacker teilt mit großer Verve aus, muss aber auch viel einstecken. Derzeit sind seine Nehmerqualitäten ganz besonders gefragt. Nachdem er sich in einem Facebook-Posting darüber beschwert hatte, dass die „Leute nix mehr arbeiten wollen“ und sich stattdessen lieber „vom Staat die Hunderter überweisen lassen“ (die „Krone“ berichtete), sieht er sich mit einem regelrechten Sturm der Entrüstung konfrontiert.

Grüne und SPÖ auf den Barrikaden

Erst echauffierten sich die beiden Grünen-Abgeordneten Nadine Kasper und Sandra Schoch über Wortwahl und Inhalt, nun legte die SPÖ-Sozialsprecherin Manuela Auer mit bemerkenswerter Deutlichkeit nach: „Aus dieser entbehrlichen Aussage werden zwei Dinge ersichtlich: Erstens das Menschenbild von Loacker, in dem jene mit wenig Einkommen zu Menschen zweiter Klasse abgewertet werden. Und zweitens, dass ihn die harte Lebensrealität hunderttausender Österreicher schlichtweg nicht interessiert. Es ist bezeichnend, wie ignorant, respektlos und überheblich der sogenannte ’Sozialsprecher’ der Neos auf die Nöte normaler Menschen herabblickt.“

Diese Einstellung sei exemplarisch für die „turbo-kapitalistische Ideologie“ der Pinken: „Wir erleben gerade eine kalte Enteignung zugunsten der Superreichen. Die Neos aber verurteilen nicht die Profiteure der Krise, sondern ihre Opfer. Das ist ein völlig verkehrtes Weltbild.“ Ihr Rat an Loacker: „Es würde ihm guttun, einen Tag in den Schuhen eines Arbeitnehmers zu stecken.“

Eines kann man dem streitbaren Pinken aber nicht vorwerfen: dass er sich wie ein Fähnchen im Wind einzig nach dem vermeintlichen Willen der Wählerschaft richten würde. Seine Überzeugen muss man nicht teilen (im konkreten Fall schon gar nicht), würde es ihn aber nicht geben, man müsste ihn fast erfinden - zumindest fürs Stopfen des Sommerlochs...

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