Gefährliche Gewitter

Wenn Superzellen ein Lüfterl in Tornado verwandeln

Österreich
30.07.2022 22:00

Gefährliche Gewitter können durch Klimawandel entstehen. Das besonders Heimtückische daran: Sie können nicht vorhergesagt werden.

Überflutungen, umgestürzte Baumriesen, verwüstete Felder – verheerende Spuren einer durch den Klimawandel befeuerten „Superzelle“, wenn diese wie eine übermächtige Riesenfaust aufs Land trifft. Meteorologisch gesehen handelt es sich dabei um die räumlich und zeitlich gefährlichste Gewitterformation. Eine Superzelle kann einen Durchmesser von 20 bis 50 Kilometern und in höheren Schichten sogar von 200 Kilometern erreichen.

Tote bei Tornado in Tschechien
Ihre Lebenszeit ist mit wenigen Stunden begrenzt, im Extremfall können sie allerdings bis zu einem halben Tag lang wüten. Und: Bis zu 20 Prozent aller Superzellen gelten als Basis von Tornados und Blitzgewittern! Erst im Juni 2021 sorgte der folgenschwerste Tornado seit zehn Jahren in Tschechien für apokalyptische Folgen mit 2000 zerstörten Häusern, 250 Verletzten und sechs Toten.

Motor dieser geballten Gewitter sind sogenannte Meso-Zyklone. Es handelt sich um ein Tiefdruckgebiet zwischen zwei und 2000 Kilometer Größe. Für die Entstehung dieser „Monsterzellen“ ist hohe Luftfeuchtigkeit Voraussetzung. Erkennbar ist eine Superzelle auch an ihrer Form: Sie ähnelt einem Amboss. Denn wenn die nach oben ziehende warmfeuchte Luft nicht mehr aufsteigen kann, breitet sie sich eben horizontal - also ambossförmig - aus.

Tennisballgroße Hagelgeschosse
Zudem bringen Superzellen oft Großhagel mit sich. Das heißt: Die zur Erde donnernden weißen Himmelsgeschosse erreichen die bedrohliche Größe eines Tennisballs mit bis zu sechs Zentimetern Durchmesser. Darüber hinaus kann eine Superzelle bei solchen „Weltuntergangsgewittern“ Extrem-Fallböen mit einem Horrortempo von mehr als 200 km/h mit sich bringen.

Besonders heimtückisch: Meteorologen können nicht exakt vorhersagen, wann und wo solche Gewitter dann genau auftreten werden. Schließlich handelt es sich bei der Entstehung von Gewittern meist um kleinräumige Wetterphänomene. Nur die Regionen, in denen Starkgewitter ausbrechen, werden durch Wettermodelle relativ gut vorausgesagt.

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