1,6 Billionen Pixel

Panoramagemälde wird zu gigantischem Gigapixelbild

Web
22.07.2022 06:30

Das 100 Meter lange und zehn Meter hohe Panoramagemälde der Schlacht bei Murten wird an der ETH Lausanne digitalisiert. Das jahrzehntelang in einem Militärlager aufbewahrte Bild soll so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Aus dem Projekt wird eines der größten jemals produzierten digitalen Bilder entstehen.

„Soweit bisher bekannt ist, wird dieses Werk mit 1600 Gigapixeln das größte nahtlose Einzelbild sein, das jemals erstellt wurde. Das sind 1,6 Billionen Pixel, also Bildelemente“, so Sarah Kenderdine, Leiterin des Labors für experimentelle Museologie, in einer Mitteilung der Hochschule vom Donnerstag. Sie leitet die Arbeiten der Digitalisierung und Aufbereitung des Panoramabilds.

Vor der Digitalisierung analysieren die Forschenden das Panoramabild derzeit auf seinen Zustand. Für beide Arbeiten wird eine große mechanische Plattform benötigt, auf der die Restauratoren über dem Gemälde arbeiten können, sowie eine Kameraausrüstung, mit der etwa 400.000 Bilder von der Oberfläche des Gemäldes aufgenommen werden können.

Für die Bildgebung wird demnach eine 150-Megapixel-Kamera mit einem 120-mm-Objektiv verwendet. Diese wurde speziell für hochauflösende Digitalisierungsprojekte entwickelt. Ziel ist es, den digitalen Zwilling des Gemäldes rechtzeitig zum 550. Jahrestag der Schlacht im Jahr 2026 zu erstellen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

1000 Quadratmeter großer Nationalschatz
Das 1893 vom deutschen Maler Louis Braun geschaffene Gemälde stellt den Moment dar, in dem die Schweizer Eidgenossen während der Belagerung der Stadt Murten durch das Herzogtums Burgund im Jahr 1476 die Oberhand gewinnen. Es ist noch nie dauerhaft der Öffentlichkeit präsentiert worden.

Nach einer kurzen Ausstellung in Zürich und Genf im späten 19. Jahrhundert und an der Schweizerischen Landesausstellung 2002 (Expo.02) hat das Werk die vergangenen 20 Jahre in einem Militärlager im Berner Oberland verbracht. Welche Schwierigkeiten sich beim Ausstellen solcher Panoramen ergeben können, zeigte sich in Österreich etwa am rund 1000 Quadratmeter großen Innsbrucker Riesenrundgemälde, dessen Übersiedlung ins Tirol Panorama am Bergisel im Jahr 2010 wegen denkmalschützerischer Aspekte und Kostengründen für Furore sorgte.

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