Brände weiten sich aus

„Strand eingenebelt“: Nun zittern Grado-Urlauber

Ausland
19.07.2022 19:06

Nach dem Waldbrand beim beliebten Urlausbort Bibione in der Region Venetien ist es in Italien am Dienstag zu neuerlichen Feuerausbrüchen gekommen. Im Karstgebiet im Friaul mussten ein Autobahnabschnitt sowie eine Bahnlinie gesperrt werden. Auch im Badeort Grado war das Feuer noch gut sichtbar, wie ein „Krone“-Redakteur berichtete.

„Das Feuer war in Grado am Dienstagnachmittag gut sichtbar, mit der Zeit war der Strand schon ziemlich eingenebelt. Wir konnten auch Löschflugzeuge beobachten, die im Einsatz waren“, berichtet „Krone“-Redakteur Gerald Schwaiger, der aktuell in Grado weilt. 

Personal auf Autobahnmautstelle evakuiert
Feuerwehreinheiten aus Udine, Triest und Görz (Gorizia) sind aktuell beim Großbrand im Karstgebiet im Einsatz. Die Flammen griffen auch bereits auf das Gebiet neben der Autobahnmautstelle Lisert über, die geräumt werden musste. Das Personal wurde von der Feuerwehr evakuiert, da die Flammen sich der Mautstelle stark genähert hatten.

Mehrere Züge müssten gestrichen werden
Der Autobahnbetreiber Autovie Venete ordnete die Sperre des Abschnitts der Autobahn A4 zwischen Redipuglia und Lisert in Richtung Triest an. Gesperrt wurde auch eine 30 Kilometer lange Strecke zwischen Sistiana und Redipuglia in Richtung Venedig.

Der Eisenbahnverkehr zwischen Monfalcone und Bivio d‘Aurisina wurde ebenfalls eingestellt. Der Bahnhof Triest war nicht zugänglich. Mehrere Züge musste gecancelt werden und wurden mit Bussen ersetzt, teilte die Bahngesellschaft Trenitalia mit.

350 Hektar Wald zerstört: „Besorgniserregende Lage"
Ein Flugzeug des Typs Canadair wurde angefordert, um das Feuer zu bekämpfen. Die Behörden sprachen von einer besorgniserregenden Lage. Die Ursache der schweren Brände, die bereits am Montag im Karstgebiet tobten, sind noch unbekannt, Ermittlungen sind im Gange. 350 Hektar Wald wurden zwischen Italien und Slowenien zerstört. 

Am Freitag war in einem bewaldeten Randgebiet in der Badeortschaft Bibione bei Venedig ein großes Feuer ausgebrochen, das inzwischen gelöscht ist.

Auch in und rund um Bozen hielten zahlreiche Waldbrände die Feuerwehren der Landeshauptstadt Südtirols auf Trab. Wie das Nachrichtenportal Stol.it unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Ansa vermeldete, mussten die Einsatzkräfte am Dienstag erneut zu einem Waldbrand im Umfeld der Bozner Guntschnapromenade ausrücken, nachdem sie bereits am Montag mehrere Brandherde in dieser Region bekämpft hatten.

Brandstiftung in Südtirol?
Aufgrund der gehäuften Ausbrüche gingen die Einsatzkräfte von gezielter Brandstiftung aus. „Vier Brände innerhalb weniger Tage, immer in demselben Gebiet, und das Fehlen natürlicher Faktoren, wie etwa Blitzschlag, lassen wenig Raum für viele andere Hypothesen“, sagte Florian Blaas vom Landesforstdienst. Eine Brandwache wurde eingerichtet.

Ein Brand brach am Dienstag auch in Rom im südlichen Stadtviertel EUR aus. Dies führte zu erheblichen Verkehrsproblemen. Rom ist schon seit Wochen von schweren Bränden betroffen. Am Montag war in der italienischen Hauptstadt ein Brandstifter in flagranti festgenommen worden.

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