30-Jahre-Jubiläum

Landwirt aus Altenberg ist Stammzellen-Pionier

Michael Girschikofsky, ärztlicher Leiter der Elisabethinen, mit Franz Altreiter, einem der ersten Stammzellen-Patienten.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Das Ordensklinikum Elisabethinen in Linz war vor 30 Jahren eines der ersten Krankenhäuser, die in Österreich Stammzellentransplantationen durchgeführt haben. Franz Altreiter war Patient in den Anfangszeiten der lebensrettenden Behandlung.

„Ich war bei der Hochzeit meines Bruders der Trauzeuge. Auf Fotos ist allen aufgefallen, dass ich einen dicken Hals habe. Deshalb bin ich zum Hausarzt. Die Diagnose war dann akute lymphatische Leukämie“, erzählt Franz Altreiter aus Altenberg.

Nach dem ersten Schock stand für den Landwirt fest: „Ich muss kämpfen, ich habe noch so viel vor.“ Das war vor 30 Jahren, Franz Altreiter war der zweite Patient, an dem im Ordensklinikum der Elisabethinen in Linz eine Stammzellentransplantation durchgeführt wurde. Der heute 63-Jährige ist gesund, hat auch eine Herzklappen-OP während seiner Therapie gut überstanden.

Eine Transplantation von Stammzellen kommt für Patienten in Frage, deren bösartige Bluterkrankung durch eine medikamentöse Behandlung oder Bestrahlung langfristig geringe Heilungschancen hat.

Oberarzt Johannes Clausen, Leiter der KMT-Ambulanz

(Bild: Alexander Schwarzl)

Grund genug, beim Jubiläum dabei zu sein: Am 15. Mai 1992 wurde bei den Elisabethinen die erste Knochenmarktransplantation durchgeführt. Seither wurden 1944 weitere Patienten transplantiert. Durchgeführt werden in Linz autologe (Spender und Empfänger sind eine Person) und allogene (Familien- und Fremdspender) Stammzellentransplantationen. Mit der CAR-T-Zelltherapie mit gentechnisch veränderten Zellen gelang zuletzt 2019 ein weiterer Entwicklungssprung.

110.000 Spender sind registriert
Am Ordensklinikum werden aber auch Stammzellenspenden entnommen, die an externe Zentren verschickt werden. In ganz Österreich sind derzeit 110.000 Spender registriert.