Große ÖAMTC-Studie

Blickanalysen zeigen Probleme in Parkgaragen auf

Motor
21.06.2022 12:12

Hinein durch die schmale Einfahrt, ein Ticket ziehen, wo geht’s weiter? Parkplatz suchen, möglichst in der Nähe des passenden Ausgangs, und das alles möglichst ohne irgendwo ein Eck mitzunehmen oder eine Felge am Randstein anzuschrammen. Parkgaragen können ihre Tücken haben. Deshalb hat der ÖAMTC nun eine große Blickanalyse mit Testpersonen durchgeführt.

(Bild: kmm)

Wohin schauen Autofahrer, wenn sie in eine Garage fahren? Welche Hinweisschilder und Verkehrszeichen beachten sie, was lenkt ab? Mit Eyetracking-Brillen wurden neun Probanden in der Votivpark-Garage in Wien überwacht, von der Einfahrt bis zum Parken, vom Bezahlen bis zur Ausfahrt. „Das Blickverhalten, das wir erstmals live beim Befahren einer Garage analysiert haben, zeigt Fahrunsicherheiten. Mangelhafte Beschilderung sowie unerwartete Ablenkungen führen zu Fehlverhalten“, erklärt Klub-Psychologin Marion Seidenberger.

„Im ersten Untergeschoss mit ideal beleuchteten Anzeigen haben sich alle gut und rasch zurechtgefunden. Im zweiten Untergeschoss belegen vermehrte Blick-Suchvorgänge Orientierungsprobleme. Mangels leicht auffindbarer Beschriftungen fuhren fünf Personen vorschriftswidrig gegen die Einbahn“, berichtet die Expertin. Beim Bezahlen an Ticketautomaten hatte ein Drittel Probleme - sie versuchten, das Ticket fälschlicherweise beim Geldschlitz oder beim Lichtbalken zuzuführen.

Parkplätze müssen breit sein!
„Insgesamt zeigt das Kooperationsprojekt zwischen ÖAMTC und WIPARK Optimierungsbedarf in älteren Garagen. Wichtig sind dabei vor allem ausreichend breite Stellplätze, Helligkeit, Übersichtlichkeit, gute Beleuchtung und Beschilderung, ausgewiesene Fußwege sowie die Ausstattung mit Toiletten und E-Ladestationen“, fasst Seidenberger zusammen.

Der Garagenbetreiber hat erste Anregungen bereits umgesetzt, weitere Änderungen in mehreren älteren Garagen sollen folgen. „Zukünftig wird das Hauptaugenmerk auf einheitlich heller Beleuchtung, gut sichtbarer Beschilderung samt aufgefrischten Bodenmarkierungen, einer einfachen Bezahlmöglichkeit sowie einer raschen Ein- und Ausfahrt durch Kennzeichenerfassung gelegt“, bekräftigt WIPARK-Geschäftsführer Roman Fuchs.

Dass Parkplätze verbreitert werden, darauf dürfen wir aber nicht hoffen. ÖAMTC-Experte David Nosé erklärt, warum: „Für einen Garagenbetreiber ist dies nicht so einfach möglich. Es ist ein Spannungsfeld zwischen Kundenfreundlichkeit und Betriebswirtschaftlichkeit. Hinzu kommen oft baulich bedingte Einschränkungen durch Mauern, Säulen und Stützen. Ein Beispiel: Bei einem überwiegenden Stellplatzraster von drei Stellplätzen zwischen zwei Mauern/Säulen würde eine Reduktion auf zwei komfortable Stellplätze eine Reduktion um ein Drittel bedeuten - wirtschaftlich zumeist nicht rentabel bzw. tragbar.“ Im Zuge von Generalsanierungen werde jedoch - wo möglich - auf Verbesserungen gesetzt und versucht durch bauliche Maßnahmen die Stellplatzbreiten zu erhöhen. Bei Neubauten (seit etwa 2010) werde überwiegend auf 2,50 Meter Regelbreite gesetzt.

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(Bild: kmm)



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