"Mein Gott, waren das noch Zeiten – in Weinkellern konnte Weltpolitik gemacht werden. Und Diplomatie war menschlich", seufzt der Antiquitätenhändler Josef Renz aus Wilhelmsburg. Er outet sich als Fan von Leopold Figl, Erwin Pröll und Julius Raab. Dass ausgerechnet der Kunstmäzen Renz den Nachlass des Staatsvertragskanzlers (er ist enger Freund der Familie Raab) erwarb, ist ein besonderer Glücksfall. Denn er ist rotweißroter Patriot und will alles für die Nachwelt bewahren. Und zwar als Gesamtsammlung.
Das Prunkstück des Geretteten: die Zither des St. Pöltners Raab. Renz: "Auf ihr spielte unser großer Landsmann auf, während Außenminister Leopold Figl dazu die legendäre Reblaus sang." Mehr noch: Auf den Originalnoten und -schriftstücken finden sich noch Notizen der russischen Verhandlungspartner. Zu denen gehörte bekanntlich auch Nikita Chruschtschow. Renz ist überzeugt davon, dass die Zither eine entscheidende Rolle bei den erfolgreichen Staatsvertragsverhandlungen gespielt hat. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Symbolbild
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.