Wahlbauer in Wernberg

Landwirt: „Bewusstes Einkaufen haben wir verlernt“

Um einen Bauernhof betreiben zu können, ist der gebürtige Salzburger Sebastian Perwein extra nach Kärnten gezogen.

„Ich bin auf einer Landwirtschaft aufgewachsen, und wollte auch immer selbst eine betreiben. Mein Bruder hat aber unseren elterlichen Hof übernommen“, erzählt der 28-Jährige, der im Zuge seines Praktikums dann auf den Bauernhof in Wernberg gestoßen ist. „Dieser steht im Besitz der Missionsschwestern, sie haben einen Pächter gesucht“, sagt Perwein, der sich damals sofort für den Hof entschied.

(Bild: Elisa Aschbacher)

Seit mittlerweile bald zehn Jahren lebt er dort und betreibt ihn gemeinsam mit seiner Freundin. „Hauptsächlich setzen wir auf Milchproduktion. Wir haben aber auch 900 Legehennen und setzen zudem auf Ackerbau: Dinkel, Roggen, Weizen, Hafer und Kartoffeln bauen wir an“, fügt der Jungbauer hinzu.

Sebastian Perwein setzt auf Tierwohl und ist Pächter eines Bauernhofes in Wernberg. Eines Tages will er den Hof komplett für sich und seine Familie gewinnen.

(Bild: Elisa Aschbacher)

Produkte im Supermarkt und im Klosterladen
Die Direktvermarktung ist dem Familienvater besonders wichtig. „Die Leute wissen, woher das Produkt stammt und was darin enthalten ist“, schwärmt der 28-Jährige, der die selbsterzeugten Waren in Supermärkten und im Klosterladen am Hof verkauft. Für die Produktion hat er drei Mitarbeiter eingestellt. Großer Wert werde zudem auf die schonende Verarbeitung der Lebensmittel gelegt: „Bei uns wird das Joghurt zum Beispiel nur einmal erhitzt, dann gekühlt und das war’s auch schon wieder. In Molkereien gibt’s mehrere Schritte.“

Gewinnspiel

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„Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft“
Der Bauer will die Bevölkerung dazu animieren, noch stärker auf regionale Lebensmittel zurückzugreifen. „Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Man denkt oft gar nicht nach, was man gerade zu sich nimmt, weil wir mit Lebensmitteln in Supermärkten beinahe überfüllt werden“, so Perwein: „Das bewusste Essen und Einkaufen haben viele verlernt. Würden wir beim Einkauf mehr mitdenken, würden wir auch mehr für ein hochwertiges Produkt ausgeben wollen.“