Vom Bau einer U-Bahn nach Niederösterreich hält die Grün-Politikerin hingegen wenig. "Der Schlüssel liegt in der Schnellbahn", versicherte Vassilakou. Hier sei die entsprechende Infrastruktur bereits vorhanden. Eine U-Bahn ins Umland sei hingegen ein viel teureres Projekt: "Wir sprechen hier von milliardenschweren Kosten, die Niederösterreich zahlen müsste." Zudem stelle sich die Frage, ob es sinnvoll sei, neben vorhandener Schieneninfrastruktur weitere Gleise zu errichten.
"U-Bahn würdige Intervalle"
Als Alternative bietet sich nach Ansicht der Ressortchefin ein sogenanntes Metro-System an, wie es dies auch in anderen Metropolen bereits gibt. Konkret würde das bedeuten: "Eine S-Bahn mit U-Bahn würdigen Intervallen." Dazu, also auch zur Finanzierung, würden nun Gespräche mit Niederösterreich geführt.
Parallel dazu sollen in Wien die Parkraumbewirtschaftung ausgedehnt und die Park-and-ride-Anlagen ausgebaut werden. Wobei es laut Vassilakou sinnvoll wäre, kombinierte Tarife für Öffis und Parkhäuser anzubieten.
79 Prozent nutzen Auto statt Öffis für die Strecke Wien - NÖ
Wie stark der Verkehr ins Wiener Umland ist, dazu gibt es nun erstmals auch detaillierte Zahlen: Laut einer sogenannten Kordonerhebung überqueren an einem normalen Werktag zwischen 5 und 24 Uhr durchschnittlich 528.000 Personen die Stadtgrenze stadteinwärts. Rund 200.000 sind Pendler, also Menschen die zur Arbeit oder zur Ausbildungsstätte unterwegs sind. Der Rest entfällt auf Fahrten für private Erledigungen, zum Einkaufen oder für geschäftliche Zwecke.
Problematisch aus Sicht der Stadt ist der hohe Anteil an Fahrten mit dem Auto. Der motorisierte Individualverkehr dominiert mit 79 Prozent deutlich gegenüber dem Öffi-Anteil (21 Prozent). Die Hauptverkehrsachse ist dabei jene Richtung Süden. Laut Vassilakou dürfte sich inzwischen - nach Fertigstellung der A5 (Nordautobahn) - aber auch der Pkw-Anteil aus dem Norden erhöht haben. Dieser Autobahnabschnitt war zum Zählzeitraum noch nicht eröffnet.
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