Auch günstige gut

Kindersitztest: Einer gefährlich, einer überragend

Motor
17.05.2022 10:44

Der erste „sehr gute“ Kindersitz seit sehr langer Zeit begeistert die Tester des ÖAMTC und seiner Partnerklubs. Der Airbagsitz sorgt für überragende Sicherheitswerte. Auf der anderen Seite sind drei der 24 getesteten Exemplare durchgefallen, davon eines wegen Sicherheitsmängeln.

(Bild: kmm)

Insgesamt spricht der ÖAMTC von einem guten Gesamtergebnis, immerhin wurden 17 Sitze mit „gut“ bewertet. Und es zeigte sich, dass auch preiswerte Fabrikate ein solches Ergebnis erzielen können.

Wer allerdings das Nonplusultra in Sachen Sicherheit haben möchte, der muss tief in die Tasche greifen: Während die günstigsten „guten“ Sitze nicht viel über 100 Euro kosten, werden für das Topmodell 750 Euro fällig. Der Name dieses Vorzeigestücks: Cybex Anoris T i-Size.

Das Cybex-Modell erhält sein „Sehr gut“ u. a. für seinen umfangreichen Schutz bei einem Frontalaufprall. Zudem ist es auch noch sehr praktisch in der Handhabung. „Das ist ein sicherer und auch einfach zu bedienender Kindersitz, der über einen Fangkörper mit einem sitzeigenen Airbag ausgestattet ist“, resümiert ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Im Test konnten wir nachweisen, dass der Airbag die gemessenen Belastungen bei einem Frontaufprall und damit das Verletzungsrisiko des Kindes erheblich reduziert. Da aber nicht jedes Kind einen Fangkörper akzeptiert, sollte man den Sitz vor dem Kauf unbedingt ausprobieren“, empfiehlt Kerbl.

Der Großteil der getesteten Kindersitze bietet ebenfalls einen hohen Schutz bei einem Frontal- und Seitenaufprall. Und auch im Bereich der Gurtführung können die meisten der getesteten Modelle überzeugen.

Bei den Babyschalen erhielten elf Modelle die Bewertung „Gut“. „Wir haben bei den Schalen vor allem auf den intuitiven Einbau und damit die Vermeidung von Bedienungsfehlern geachtet. Unter dem Strich kam es bei den getesteten Modellen zu keinen Einbußen in Sachen Sicherheit“, so Kerbl.

Drei Sitze „nicht genügend“
Man sollte glauben, dass Hersteller das Thema Schadstoffe mittlerweile im Griff haben, doch weit gefehlt - drei Sitze fallen wegen gesundheitsgefährdender Materialien durch, einer davon zusätzlich wegen seiner technischen Eigenschaften.

„Obwohl die Hersteller immer innovativere und nachhaltigere Stoffe nutzen, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren, haben wir im aktuellen Test wieder Sitze identifiziert, die eine zu hohe Belastung aufweisen. Der eine oder andere davon wäre, ginge es nur nach Sicherheitskriterien, bestimmt besser bewertet worden. In den Bezugsstoffen jener Modelle wurden allerdings Flammschutzmittel nachgewiesen, die unter Verdacht stehen, krebserregend zu sein.“

Der faltbare Sitz Urban Kanga Uptown TV107 fiel in der Bewertung durch, da er keinen ausreichenden Schutz bei einem Seitenaufprall bietet. Zusätzlich scheiterte er an den strengen Kriterien der Schadstoffprüfung. Und auch der faltbare Sitz Walser Kids Experts Noemi konnte die Schadstoffprüfung nicht bestehen. Das Model Kinderkraft Comfort Up erhielt die Note „Nicht genügend“, da die Rückenstütze für größere Kinder ab 25 kg abgenommen werden muss. Der ÖAMTC-Experte dazu: „Das bedeutet aber, dass der Sitz keinen guten Schutz mehr bei einem Seitencrash bietet. Daher können wir den Sitz nicht empfehlen“, sagt Kerbl.

Nicht jeder Kindersitz passt optimal in alle Fahrzeuge
Ob Gurt- oder Isofix-Befestigung, Hosenträgergurt oder Fangkörper, einteilige oder zweigeteilte Sitze, Modulsystem, drehbare oder mitwachsende Modelle, rückwärts- oder vorwärtsgerichtet - es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Kinder im Auto zu sichern: „Wichtig beim Kauf eines Kindersitzes ist, einen Montagetest durchführen zu lassen, denn nicht jeder Sitz passt zum einen in jedes Auto. Außerdem nehmen Kinder nicht jeden Sitz gleich gut an. Wir empfehlen daher den Kauf eines Kindersitzes im Fachhandel, anstatt online zu kaufen.“

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(Bild: kmm)



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