180 Jobs im Unterland

Novartis setzt Maßstäbe mit 300-Millionen-Projekt

„Ein Jubeltag!“, war man sich am Donnerstag beim Novartis-Standort Schaftenau im Tiroler Unterland einig: Dort wurde die weltweit modernste Anlage zur Erzeugung von Biopharmazeutika eröffnet. Die 300-Millionen-Euro-Investition sorgt für 180 neue Jobs.

Biopharmazeutika haben die Medizin revolutioniert. „Sie sind oft die einzige Hoffnung, wenn andere Medikamente nicht mehr helfen“, sagte Steffen Lang, der bei Novartis für die weltweite Produktion zuständig ist. Nach der hochkomplexen Herstellung mit Hilfe lebender Zellen können Krebs oder Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Multiple Sklerose) behandelt werden. Dazu entstand die Anlage „BioFuture“ um 160 Millionen Euro.

„Wie Fließband-Einführung in Automobilindustrie“
„Dabei setzen wir Maßstäbe für die ganze Industrie, ein echter Meilenstein der Wettbewerbsfähigkeit und Innovation“, schwärmte Mario Riesner, Geschäftsführer des Novartis-Campus Kundl/Schaftenau. Ein großer Vorteil sei das schnelle Umrüsten auf verschiedene Produkte. Verglichen wurde der Fortschritt sogar mit der Einführung des Fließbandes in der Automobilindustrie. Hinzu kommt die 140 Millionen Euro teure Anlage „Cell Culture 2“, die über ein jährliches Fermentationsvolumen von 730.000 Liter verfügt - eine deutliche Erhöhung der bisherigen Fertigungskapazitäten.

Schaftenauer Standort ist „Investitions-Kaiser“
„Derzeit investieren wir nirgends mehr als in Schaftenau“, gab Lang ein Bekenntnis zum Tiroler Standort ab. Den Vertrauensvorschuss hätten sich die Verantwortlichen in Tirol durch jahrzehntelange Erfahrung und äußerst verlässliche Produktion auch verdient.

LH Platter lobt Austausch
Kein Wunder, dass LH Günther Platter scherzhaft anregte, es wäre fast ein Landesfeiertag angebracht. Ernsthaft ergänzte er, dass die Arbeitskräfte aus aller Welt (tatsächlich sind es 52 Nationen) kommen und das Land für diese Familien die Internationale Schule in Kufstein forciert habe. Der Austausch mit Novartis sei beispielhaft.