Der interimistische Präsident der Vorarlberger Wirtschaftskammer Wilfried Hopfner hat sich in einem Interview mit Radio Vorarlberg am Samstagmittag für die umstrittenen Geldflüsse der Kammer an den Vorarlberger Wirtschaftsbund entschuldigt. Solange er Kammerpräsident sei, werde es auf jeden Fall auch keine Doppelfunktion als Wirtschaftsbundobmann mehr geben.
Wie im Zuge der Vorarlberger Inseratenaffäre publik wurde, hatte die Wirtschaftskammer Vorarlberg in den vergangenen zwei Jahren für etwa eine Viertelmillion Euro in der Mitgliedszeitung des ÖVP-Wirtschaftsbundes inseriert. Dass Sparten und Fachgruppen Geld für Öffentlichkeitsarbeit ausgeben, sei normal, so Hopfner, „ich verstehe aber natürlich jetzt die Aufregung, die daraus entstanden ist. Und ich verstehe auch, wenn sich manche Fraktionen benachteiligt fühlen.“ Dafür wolle er sich „bei den Funktionären entschuldigen, die hier jetzt im Nachhinein draufgekommen sind, was tatsächlich mit ihrem Geld passiert ist“. Mittlerweile ist ein Verbot der gesamten Kammerorganisation für Inserate in parteinahen Medien in Kraft. Auf die Vorgänge rund um Kammer und Wirtschaftsbund habe es nur „sehr vereinzelte Reaktionen“ von Kammermitgliedern ihm und der Kammerdirektion gegenüber gegeben, sagte Hopfner.
Hopfner, der in wenigen Wochen als Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg in Pension geht, hatte nach dem Rücktritt von Hans-Peter Metzler das Präsidentenamt übernommen. Die Trennung von Präsidentenamt und Obmannschaft beim ÖVP-Wirtschaftsbund sei dafür seine Bedingung gewesen. Auch wenn es bisher Usus gewesen und in anderen Bundesländern noch immer sei, werde es „so lange ich Präsident bin, diese Doppelfunktion nicht geben. Ich halte es für eine gute Lösung, wenn man die Verantwortung auf mehrere Köpfe aufteilt und damit eine konstruktive Diskussion notwendig wird, bevor endgültige Entscheidungen gefällt werden“.
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