„Krone“-Interview

Darum müssen wir den Igeln helfen!

Kärnten
06.05.2022 12:47

Igel-Expertin Claudia Liegl-Raunigg setzt sich für die Stacheltiere ein. Und dafür hat sie gute Gründe. Helfen auch Sie diesen gefährdeten Säugetieren!

„Krone“: Frau Liegl-Raunigg, Sie retten seit 2018 Igel. Wie sehen Sie die Chancen für ihn?

Liegl-Raunigg: Es steht schlecht um den Igel. Die Tiere finden jetzt schon zu wenig Insekten. Das Füttern mit hochwertigem Katzenfutter ohne Getreide und Gelee wird immer wichtiger. Auch frisches Wasser ist notwendig.

Manche Gartenbesitzer glauben, dass Igel gerne Schnecken vertilgen?

Das machen sie nur im Notfall, wenn sie sonst nichts finden. Und davon können sie dann Lungenwürmer bekommen und sterben qualvoll. Deshalb ist das Füttern sinnvoll.

Darum machen wir es zum Thema:

Der Igel war noch bis vor wenigen Jahren bei uns relativ weit verbreitet. Mittlerweile zählt er aber zu den gefährdeten Wildtieren. Bodenversiegelung und Betongärten haben seinen Lebensraum stark eingeschränkt. Hinzu kommt, dass durch den Einsatz von Pestiziden die Zahl der Insekten - eine wichtige Nahrungsquelle - gesunken ist.

Wie erkenne ich, dass der Igel Hilfe braucht?


Wenn man jetzt bei Tag einen Igel findet, ist etwas nicht in Ordnung, denn bei 8 bis 10 Grad ist es noch zu kalt. Auch wenn der Igel sich nicht mehr einrollt, stimmt etwas nicht. Oder wenn er zu Jahresende noch bei Schnee und Frost aktiv ist. Dann sollte er ins Haus gebracht und einem gesundheitlichen Check unterzogen werden. Der Verein Igelfreunde für ganz Österreich hilft. Man kann aber auch mich anrufen unter 0660/2151052.

Sie suchen immer wieder sichere Auswilderungsplätze mit Betreuung.

Ich verleihe ein eigenes Gehege dafür, wo er zwei Wochen am Auswilderungsort versorgt und dann erst ausgelassen wird. Er muss aber weitergefüttert werden. Ich bespreche das ganz genau mit den Leuten.

Sie würden sich gern mit noch mehr Igelrettern vernetzen?

Ja, wir bräuchten noch mehr Leute, die sich um kranke und verletzte Igel kümmern. Vielleicht meldet sich ja jemand bei mir.

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