Umbau abgeblasen?

Rot gegen Schwarz: Heißes Match um Grazer Stadion

Die Sturm-Fans wünschen sich schon lange ein zweites Stadion.

(Bild: SturmTifo.com)

Rot gegen Schwarz - die Diskussion um den Ausbau des Liebenauer Stadions erinnert fast ans echte Grazer Fußballderby. Nachdem Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) den Umbau aufgrund der finanziellen Schieflage der Stadt überdenken will, übt nun ÖVP-Sportstadtrat Kurt Hohensinner daran ziemlich deftige Kritik.

An ein echtes Grazer Derby zwischen Sturm und dem GAK können sich jüngere Fußballfans gar nicht mehr erinnern. Ähnlich emotional wie ein Duell auf dem Rasen seinerzeit geführt wurde, entwickelt sich nun das schwarz-rote Duell rund um den Stadion-Ausbau.

Der Grazer ÖVP-Chef und Stadtrat Kurt Hohensinner

(Bild: Christian Jauschowetz)

Nachdem nämlich die „Krone“ enthüllte, dass die KPÖ aufgrund der Rekordschulden der Stadt den bereits im Gemeinderat beschlossenen Ausbau des VIP-Klubs in ein Sporttagungszentrum (womit Graz auch wieder Austragungsort für Fußball-Länderspiele werden könnte) überdenken will, kritisiert der schwarze Sportstadtrat Kurt Hohensinner diesen Vorstoß scharf.

„Während die Linkskoalition im Wahlkampf und auch in den Wochen danach noch vollmundig ein zweites Stadion für Graz versprochen hat, wird jetzt sogar der beschlossene Ausbau abgesagt - dabei wäre das Sporttagungszentrum wichtig für die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit des Grazer Profifußballs“, schüttelt der neue ÖVP-Chef den Kopf.

Hat Manfred Eber seinen Lebensmittelpunkt in Graz oder Seiersberg?

(Bild: Juergen Radspieler)

Er wirft Finanzstadtrat Manfred Eber vor, falsche Zahlen zu kommunizieren: „Die elf Millionen Euro sind für die Luxusvariante, die nie zur Debatte stand. Die Lösung, die wir realisieren wollten, war jene mit 1000 Sitzplätzen und würde aktuell 8,8 Millionen kosten.“

Die Mehrkosten waren schon beim Stadiongipfel im Dezember bekannt – und da hat die Frau Bürgermeisterin den Ausbau zugesagt.

Kurt Hohensinner

Für Hohensinner ist der Sport damit der erste Verlierer der neuen Regierung: „Keine Surfwelle, keine Sportstation beim Stadtbalkon, keine Maßnahmen zum Sportjahr und jetzt auch kein Ausbau in Liebenau - die einzige Bewegung, die diese Koalition offenbar kennt, ist das Schaukeln der sozialen Hängematte.“