Ukraine-Krieg

Nokia zieht sich aus Russland zurück

Web
12.04.2022 09:46

Der finnische Netzwerkausrüster Nokia will sich wie viele andere Firmen auch aus dem russischen Markt zurückziehen. In den vergangenen Wochen habe das Unternehmen die Auslieferungen ausgesetzt, das Neugeschäft gestoppt und seine begrenzten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten raus aus Russland verlagert, teilte Nokia am Dienstag in Espoo mit. Bereits am Montag hatte der schwedische Rivale Ericsson die Einstellung seiner Geschäfte in Russland bekannt gegeben.

Da das Russland-Geschäft weniger als zwei Prozent des Nettokonzernumsatzes ausmache und die Nachfrage in anderen Regionen stark sei, bleibe der Ausblick auf das Gesamtjahr 2022 unverändert, teilte Nokia mit. Allerdings werde der Ausstieg aus Russland im ersten Quartal zu einer Rückstellung von etwa 100 Millionen Euro führen. Diese werde sich auf die berichteten, aber nicht auf die vergleichbaren Finanzzahlen auswirken.

Für 2022 kalkuliert Nokia-Chef Pekka Lundmark bisher mit einem Umsatz von 22,6 bis 23,8 Milliarden Euro. Als bereinigter operativer Gewinn sollen davon 11 bis 13,5 Prozent hängen bleiben. 2021 hatte Nokia auf vergleichbarer Basis bei einem Umsatz von 22,2 Milliarden Euro eine operative Marge von 12,5 Prozent erreicht. Allerdings profitierte das Unternehmen dabei auch von Einmaleffekten seiner Wagniskapital-Investments, ohne die die Marge bei rund elf Prozent gelegen hätte.

Ericsson stellt Geschäft in Russland ein
Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson hatte bereits am Montag mitgeteilt, sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs bis auf Weiteres aus seinen Geschäften in Russland zurückzuziehen. Man habe bereits Ende Februar alle Lieferungen an Kunden in Russland ausgesetzt. Angesichts der jüngsten Ereignisse und der Sanktionen der EU werde man nun das betroffene Kundengeschäft in Russland auf unbestimmte Zeit einstellen.

Als eine Folge des Rückzugs bildet Ericsson im ersten Quartal eine Rückstellung in Höhe von 900 Millionen schwedischen Kronen (rund 88 Millionen Euro). Ericsson hat rund 600 Angestellte in Russland. Sie werden nach Konzernangaben nun in bezahlten Urlaub geschickt. Die Schweden sind ein wichtiger Lieferant des führenden russischen Mobilfunkanbieters MTS sowie des viertgrößten Anbieters Tele2.

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