Portrait

Im Einsatz für eine etwas bessere Welt

Christine Flatz-Posch vom Vorarlberger Kinderdorf im Portrait.

(Bild: Mathis Fotografie)

Christine Flatz-Posch ist seit 20 Jahren das „Sprachrohr“ des Vorarlberger Kinderdorfs und sorgt dafür, dass Kinderrechte und -anliegen vermehrt wahrgenommen werden.

Christine ist seit jeher ein Freigeist: „Ich durfte schon früh die Diskussionssendung ’Club 2’ anschauen, und zu Hause wurde viel und emotional debattiert“, so die gebürtige Bregenzerin. Ihr Interesse für politische und soziale Themen wurde dann in der Handelsakademie nur unzureichend gestillt. Und so findet auch in ihrem Tagebuch die Schulzeit nur ein einziges Mal Erwähnung: „Juhuu! Ich habe die Matura geschafft!“

Christine mag die „falsche Schule“ besucht haben, so manchem ihrer Lehrer streut sie aber noch heute Rosen: „Rückblickend waren es kritische Personen, die mich in meinen Talenten bestärkten und nicht versuchten, meine emotionale und vorlaute Art im Keim zu ersticken.“

Christines Kaleidoskop aus der Initiative „Wir KINDER VORarlbergs!“ versinnbildlicht, wie viele Facetten und Perspektiven Kinder haben - und haben sollten.

(Bild: Mathis Fotografie)

Beruflich fand sie dann schnell eine Aufgabe, in der Kontaktfreudigkeit und eine gewisse Frechheit von großem Vorteil waren: als Redakteurin beim „Wann & Wo“. „Erst machte ich viel im Society-Bereich. Ich habe mich jedoch bald auf soziale, gesellschaftliche und kulturelle Themen verlegt und mit meiner ‘linken‘ Haltung und meiner Vorliebe für Underdogs den Chefredakteur zur Verzweiflung gebracht. Aber unter Strich entstanden so spannende Geschichten - und ich lernte interessante Menschen kennen.“

Einer dieser Menschen war der Kinderdorf-Chef Christoph Hackspiel, der ihrem Leben eine entscheidende Wendung geben sollte: „Ich studierte Soziologie, da ich mein Wissen darüber, wie Gesellschaft, Sozialverhalten und Zusammenleben funktionieren, vertiefen wollte, als mich Christoph fragte, ob ich denn nicht die Öffentlichkeitsarbeit fürs Vorarlberger Kinderdorf übernehmen wolle.“

Was man gern macht, macht man gut - Christine Flatz-Posch ist das beste Beispiel dafür.

(Bild: Mathis Fotografie)

Ein rundes Jubiläum für die „Queen of Words“ 
Christine wollte und hat diese Entscheidung nie bereut. „Ich kann mein Studium, meine Erfahrungen und mein Engagement in einem sinnstiftenden Umfeld zur Geltung bringen. Mein Job ist tatsächlich ein Spitzenjob, weil ich mit meiner Arbeit dazu beitragen kann, die Welt - für Kinder - etwas besser zu machen.“ Neben der umfangreichen Presse-, PR- und Social Media-Arbeit gestaltete Christine zahlreiche Aktionen federführend mit, etwa den „Kinderrechte-Flashmob“, das Buch „Kindheit(en) in Vorarlberg“, den Blog „Wir KINDER VORarlbergs“ und vieles mehr.

Kein Wunder also, dass die mit Schuldirektor Bernhard Posch verheiratete Mutter von zwei Kindern im Teenager-Alter zu ihrem 20-jährigen Dienstjubiläum als „Queen of Words des Kinderdorfs“ geadelt wurde. Was man gerne macht, macht man eben auch gut: „Um mit dem großen Pädagogen Pestalozzi zu sprechen: Meine Arbeit fordert Kopf, Herz und Hand. Und ich liebe sie, denn jedes Kind in Vorarlberg soll die Chance bekommen, zu zeigen, was in ihm steckt.“