Erste Hoffnung

Deutsche Uni entwickelt EHEC-Schnelltest

Ausland
30.05.2011 21:44
Wissenschaftler der Uniklinik Münster in Deutschland haben einen Schnelltest zum Nachweis des EHEC-Erregers entwickelt. Das teilte ein Sprecher der Universitätsklinik am Montagabend mit. Mithilfe des molekularbiologischen Verfahrens sei es möglich, bereits kleinste Mengen von EHEC-Erregern innerhalb weniger Stunden auf die speziellen Eigenschaften des Ausbruchsstamms zu untersuchen.

Konkret gehe es um vier Gene, die in ihrer Kombination für den EHEC-Erreger vom Typ HUSEC 041 einzigartig seien. Der Test könne in jedem molekularbiologischen Labor gemacht werden. Einzelheiten wollten die Wissenschaftler am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekannt geben.

Das Institut für Hygiene an der Uniklinik Münster ist das Konsiliarlabor für das Hämolytisch-Urämische-Syndrom HUS in Deutschland. Die Experten hatten unter Leitung des EHEC-Spezialisten Prof. Helge Karch an dem Test gearbeitet.

EHEC breitet sich weiter aus
Unterdessen befindet sich EHEC in Deutschland immer noch auf dem Vormarsch und noch immer ist die Quelle des gefährlichen Keims nicht ausgemacht. Die Behörden rechnen mit weiteren Todesfällen - und erneuerten ihre Warnung vor dem Verzehr rohen Gemüses. Die EHEC-Seuche wird sich nach Einschätzung von Experten in Deutschland noch stärker ausbreiten. Bis Montagabend zählten die Behörden mindestens 14 Todesfälle.

Erstmals starben jetzt auch Erkrankte außerhalb Norddeutschlands an dem aggressiven Durchfallerreger. Aus Nordrhein-Westfalen wurden am Montag gleich zwei Todesfälle gemeldet. Mindestens drei US-Bürger, die sich zuvor in Deutschland aufgehalten hatten, sind nach Angaben der EU-Kommission ebenfalls an EHEC erkrankt.

Deutschlands Gesundheitsminister Daniel Bahr zeigte sich in Berlin besorgt: "Ergebnis ist, dass leider weiter mit einer steigenden Fallzahl zu rechnen ist." Es gebe Anzeichen, dass die Infektionsquelle weiter aktiv sei, sagte Bahr. "Es sind auch keine weiteren Todesfälle auszuschließen, sondern eher wahrscheinlich", ergänzte der Präsident des Robert-Koch-Instituts Reinhard Burger. Mittlerweile gebe es 353 bestätigte Fälle mit der schweren EHEC-Komplikation HUS.

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