Schaltung ins All
Papst plauderte mit Astronauten der Raumstation ISS
Bei dem Gespräch, das um 13.11 Uhr begann, wünschte der Papst den insgesamt zwölf Astronauten Erfolg bei ihrer großen Mission, die im Dienst der Wissenschaft, der internationalen Zusammenarbeit, eines echten Fortschritts und des Friedens auf der Welt stehe.
Mehrere Fragen an die Crew "im Himmel"
In dem zum größten Teil auf Englisch geführten Gespräch stellte das katholische Kirchenoberhaupt mehrere Fragen an die "Crew im Himmel" vor allem zu den Problemen der Erde. Er fragte nach den Konflikten, den Umweltveränderungen und der Zukunft des "blauen Planeten".
Als erstes erkundigte sich der Papst jedoch persönlich bei dem Kommandanten der "Endeavour", Mark Kelly, nach dem Befinden seiner Frau Gabrielle Giffords. Die US-Politikerin war Anfang des Jahres in Tucson im US-Staat Arizona von einem Attentäter aus nächster Nähe in den Kopf geschossen worden und hatte nur knapp überlebt.
Benedikt XVI. erkundigte sich bei den Raumfahrern auch über ihre Eindrücke und Erfahrungen bei ihrem Flug hoch über der Erde. Er sprach über den Beitrag, den die Wissenschaft für das friedliche Zusammenleben der Menschen auf der Erde leisten könne, und äußerte sich zur Verantwortung für die Umwelt und das Überleben der künftigen Generationen. Und er brachte die Frage nach den Ursprüngen von Universum und Menschheit und nach einem Schöpfergott ins Gespräch.
"Ihr seid unsere Vertreter an vorderster Front"
Die Menschheit erlebe derzeit einen äußerst raschen Fortschritt in Wissenschaft und Technik, erklärte der Papst. "Ihr seid dabei unsere Vertreter an vorderster Front", um neue Räume und Möglichkeiten für die Zukunft jenseits der alltäglichen Begrenzungen zu erkunden, sagte Benedikt XVI. zu den Astronauten. "Ich bin sehr glücklich für diese außerordentliche Gelegenheit, mit Euch zu sprechen." Der Papst äußerte die Hoffnung, dass die Erkenntnisse der Raumfahrt der ganzen Menschheit zugutekämen.
Während der 20-minütigen Konferenz legte die Raumstation, die in 400 Kilometern Höhe um die Erde kreist, mehr als 8.000 Kilometer zurück. An der Seite des Papstes während des historischen Gesprächs zwischen Himmel und Heiligem Stuhl war neben dem Direktor der italienischen Weltraumagentur, Enrico Saggese, und dem General der italienischen Luftwaffe, Giuseppe Bernardis auch der deutsche Ex-Astronaut Thomas Reiter. Reiter (52), war 2006 als erster Europäer zu einer ISS-Langzeitmission aufgebrochen und hatte einen europäischen Rekord mit 171 Tagen im All aufgestellt.
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