Hunderte Einsätze

Sturmtief „Ylenia“ kippte sogar einen Klein-Lkw um

Oberösterreich
17.02.2022 21:05

Föhnsturm „Ylenia“ hatte am Donnerstag wirklich „Schmalz“. In Sierning im Bundesland Oberösterreich kippte das Tief sogar einen Klein-Lkw um. Hunderte Feuerwehren standen österreichweit im Einsatz, meistens ging’s um umgestürzte Bäume und durch Stromausfälle eingeschossene Personen.

Heiß und wild - Föhnsturm „Ylenia“ sorgte mit Windspitzen bis 167 km/h am Feuerkogel, 120 km/h in Enns und 117,7 km/h in Kremsmünster für ordentlich Wirbel. 275 oberösterreichische Feuerwehren mussten bis 17 Uhr zu 740 Einsätzen ausrücken.

Steiermark als Hitzepol
Gleichzeitig schnalzte das Quecksilber in die Höhe. In Weyer wurden von der ZAMG bacherlwarme 17,5 Grad gemessen, in Linz und Wels waren es ebenfalls frühlingshafte 15,4 Grad. In Graz wurden sogar 22,1 Grad gemessen, Rekordwert in Europa. Am kältesten war’s am Dachstein: 0,4 Grad.

Transporter blieb auf dem Dach liegen
Andere Regionen dagegen kämpfen gegen den Sturm-Wahnsinn. In Sierning blies „Ylenia“ um 10.23 Uhr einen Klein-Lkw um. Der Transporter überschlug sich, blieb auf dem Dach liegen. Der eingeklemmte Lenker, ein Slowene (40), alarmierte per Handy die Polizei in seiner Heimat, ein nachkommender Lenker die unsrige. Der Verletzte kam nach Steyr.

Acht oö. Bezirke hatte es am stärksten erwischt
Vom Sturm am meisten betroffen waren die Bezirke Vöcklabruck, Gmunden, Urfahr-Umgebung, Wels-Land, Perg, Freistadt und Linz-Land, etwas abgeschwächt Braunau. „Es gab vielfach Blockaden von Verkehrswegen, meist durch umgestürzte Bäume und eingeschlossene Personen in Aufzügen nach Stromausfällen“, sagt Thomas Dreiblmeier, Offizier vom Dienst beim Landesfeuerwehrkommando OÖ: „In Mauthausen und Fohnsdorf gab es umgestürzte Anhänger, in Mauthausen drohte zusätzlich das Zugfahrzeug, ein Lkw umzustürzen.“ Eher skurril war einen Alarmierung am Attersee, weil ein Surfer verschwunden schien. Dieser wurde aber zum Glück rasch entdeckt, der Einsatz wieder abgeblasen.

229 Feuerwehren waren bei 560 Einsätzen tätig
Insgesamt waren bis 17 Uhr landesweit 275 Feuerwehren mit ca. 4500 Einsatzkräften bei annähernd 740 Einsätzen im Einsatz. Auch die Mitarbeiter vom Netz OÖ - sprich die Stromversorger - waren im Stress. „Es gab laufend Ausfälle. Zur Spitzenzeit am späten Vormittag waren insgesamt 22.000 Kunden stromlos“, so Sprecher Wolfgang Denk.

Mehr als 2000 Feuerwehrleute in Niederösterreich im Einsatz
„Ylenia“ hatte auch Niederösterreichs Helfern einen unruhigen Donnerstag beschert. An rund 220 Einsätzen waren 2200 Mitglieder von 190 Feuerwehren beteiligt, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit. Vom starken Wind betroffen waren alle Landesteile. Das Hauptproblem stellten umstürzende Bäume dar, die in mehreren Regionen für durchaus brenzlige Situationen sorgten.

Triebwagen mit Baum kollidiert
Nahe dem Bahnhof Gars am Kamp (Bezirk Horn) ist am Nachmittag ein Triebwagen der Reihe 5047 mit einem Baum kollidiert. Das erste Drehgestell ist dadurch entgleist, teilte ÖBB-Sprecher Christopher Seif auf Anfrage mit. Die etwa 30 Fahrgäste seien unverletzt geblieben. Der Zug war in Richtung Horn unterwegs.

In Raabs a. d. Thaya (Bezirk Waidhofen a. d. Thaya) stürzte ein Baum auf das Dach des Restaurants eines Hotelbetriebes. Gäste waren wegen einer vorübergehenden Schließung aufgrund von Umbauarbeiten nicht an Ort und Stelle, berichtete das Bezirkskommando. Es gab keine Verletzten. Ebenfalls von Bäumen getroffen wurde ein Wohnhaus in Gastern im selben Bezirk sowie ein Garagendach in Raabs a. d. Thaya.

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