Forscher über Täter:

Jungkriminelle schlagen zu, um der „Held“ zu sein

Oberösterreich
07.05.2025 13:00

Jungkriminelle begehen Straftaten oft aus Statusgründen, um innerhalb ihrer Gruppe Anerkennung und Respekt zu gewinnen – das meint Helmut Hirtenlehner, Kriminologe an der Linzer Uni. Von der Senkung des Strafmündigkeitsalters von 14 Jahren hält er nichts.

Junge Serientäter kommen nicht aus den Schlagzeilen – so stand am Dienstag etwa ein Quartett an Minderjährigen in Wels vor Gericht, das Spritztouren mit gestohlenen Autos unternommen haben soll. Was die jugendlichen Intensivtäter eint, hat der Linzer Uni-Professor Helmut Hirtenlehner erforscht und am Dienstagabend bei einem Vortrag der Oberösterreichischen Juristischen Gesellschaft präsentiert.

„Sie haben Biografie des Scheiterns“
„Sie haben eine Biografie des Scheiterns auf allen Ebenen“, sagt der Kriminologe. In der Schule gebe es schlechte Noten, Jobs finden die Teenager selten, dazu kommen Probleme im Elternhaus, wo Schläge oft als Erziehungsmethode gelten. Zu Straftaten komme es meist spontan, wenn die Jugendlichen mit Gleichgesinnten abhängen. „Dabei geht es oft um Statusmanagement innerhalb ihrer Gruppe. Gewalt ist für sie ein Mittel, um Anerkennung und Wertschätzung zu generieren.“

Für Hausarrest, gegen jüngere Strafmündigkeit
Der Ausweg aus der Kriminalität? Sprache, Bildung und Arbeit seien die Schlüssel, so der JKU-Professor. Bei „Akutfällen“ wünscht sich Hirtenlehner, dass sozialpädagogische Wohneinrichtungen Hausarreste für Serientäter durchsetzen können. Von der viel diskutierten Senkung des Strafmündigkeitsalters hält er aber nichts. „Die meisten setzen ihre kriminelle Laufbahn im Erwachsenenalter nicht fort. Und zwar, wenn es gelingt, stabile Beziehungen einzugehen, eine Familie zu gründen.“ Ein Gefängnisaufenthalt im Teenie-Alter würde diese Entwicklung erschweren.

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