Ein Sportreporter würde es wohl so ausdrücken: Oberösterreich steckte im Rennen um gut ausgebaute Kinderbetreuungseinrichtungen lange auf den hinteren Plätzen fest. Nun setzt der Nachzügler aber zur Aufholjagd an, um zu den vorderen Bundesländern aufzuschließen.
Sichtbar wird das in den Zahlen, die LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) zum heurigen Kindergartenjahr vorlegte. Knapp 68.000 Kinder besuchen demnach aktuell Betreuungsrichtungen – ein leichtes Plus von 300 Schützlingen im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Zuwachs verzeichneten mit 606 Kindern mehr die Krabbelstuben, die seit vorigem Herbst vormittags für die Eltern kostenlos sind. Zudem entstanden heuer 83 neue Gruppen in den Kinderkrippen – so viele wie noch nie in einem Jahr.
Mehr Kinder haben berufsfreundliche Betreuung
Allerdings: Bei den Kleinsten gibt es auch den größten Aufholbedarf. So ging im Vorjahr nur jedes fünfte Kleinkind (22,3 Prozent) in OÖ in eine Krabbelstube. Einzig in der Steiermark (20,8%) waren es noch weniger, der Österreich-Schnitt lag bei 32,8%.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Öffnungszeiten: 38 Prozent der Kinder besuchen aktuell Krabbelstuben und Kindergärten, welche die strengen „VIF-Kriterien“ erfüllen. Sie zeichnen Einrichtungen als familien- und berufsfreundlich aus. Dafür sind etwa 45 Öffnungsstunden pro Woche und ein Mittagessen für die Kinder erforderlich. Auch hierbei holte OÖ kräftig auf – siehe Grafik weiter unten -, liegt österreichweit aber immer noch auf dem letzten Platz.
„Wir bekennen uns zur Wahlfreiheit“
Haberlander meint zu den teilweise eingeschränkten Öffnungszeiten: „Wenn die Familien die Betreuung am Nachmittag nicht brauchen, werden es die Kindergärten auch nicht anbieten. Wir bekennen uns zur Wahlfreiheit.“
Ausgebaut werde zudem beim Personal: „In den vergangenen beiden Jahren konnten 1715 neue Mitarbeiter gewonnen werden“, sagt Haberlander.
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