Konzernumbau

Toshiba will sich in zwei Firmen aufspalten

Elektronik
07.02.2022 10:55

Der japanische Mischkonzern Toshiba zieht Konsequenzen aus der Kritik an seinen strategischen Plänen und will sich statt in drei nur noch in zwei Firmen aufspalten. Es sei nun geplant, das Geräte-Geschäft inklusive der Speicherchip-Sparte abzuspalten, kündigte Toshiba an. Zugleich würden in den kommenden zwei Jahren an Aktionäre umgerechnet 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) ausgeschüttet - dreimal so viel wie bisher vorgesehen.

Bisher hatte Toshiba geplant, den Konzern in eine Energie- und Infrastruktur-Firma, eine Geräte-Firma sowie eine Halbleiter-Firma zu zerschlagen. Dieses Vorhaben hatte viel Kritik von Aktionären auf sich gezogen, die sich überwiegend für eine Privatisierung des Konglomerats aussprechen. Der neue Plan sei einfacher, spare Kosten und mache es leichter, Allianzen mit strategischen Partnern zu schmieden, argumentierte Toshiba nun.

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Wir haben den Plan nicht geändert, um Konfrontationen mit Aktionären zu verhindern.

Firmenchef Satoshi Tsunakawa

„Wir haben den Plan nicht geändert, um Konfrontationen mit Aktionären zu verhindern“, sagte CEO Satoshi Tsunakawa. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im März könnten Anteilseigner über die Neuaufstellung entscheiden. Es sei eine Zustimmung von 50 Prozent nötig. Es wird damit gerechnet, dass es auch Kritik an der neuen Strategie gibt.

Seit Jahren von Krise zu Krise
Das 1875 gegründete Konglomerat hangelt sich seit einem Bilanzierungsskandal 2015 von Krise zu Krise. Zwei Jahre später sicherte sich Toshiba von mehr als 30 ausländischen Investoren eine 5,4 Milliarden Dollar schwere Kapitalerhöhung. Damit kamen aber auch die aktivistischen Investoren an Bord. Die Spannungen mit ihnen beherrschen seither die Schlagzeilen.

Neben der Aufspaltung stehen weitere Veränderungen an. So soll laut Toshiba der Speicherchip-Hersteller Kioxia, an dem das Unternehmen mit 41 Prozent beteiligt ist, so schnell wie möglich an die Börse gebracht werden. Zudem sollen das Aufzüge- wie auch Leuchtmittel-Geschäft verkauft werden. Den 60-prozentigen Anteil an seiner Klimaanlagen-Sparte haben die Japaner bereits für 870 Mio. Dollar an ihren US-Partner Carrier Global veräußert.

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