Zollstreit

USA spricht von Einigung, China reagiert beleidigt

Wirtschaft
11.05.2025 19:24

Washington und Peking sind US-Angaben zufolge nun bei den Handelsstreitigkeiten auf einen grünen Zweig gekommen.

Beide Länder versuchten bisher den Eindruck zu erwecken, dass sie am jeweils längeren Hebel sitzen und nicht den ersten Schritt machen müssen, um auf die andere Seite zuzugehen. Die Gespräche in Genf sollten eine Wende einleiten.

Es sei nun eine Vereinbarung zur Verringerung des US-Handelsdefizits getroffen worden, erklärte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer am Sonntag. Konkreter wurde die Mitteilung aber nicht, lediglich Zitate von US-Finanzminister Scott Bessent und Greer zum Abschluss der zweitägigen Gespräche in der Schweiz wurden wiedergegeben. Greer sprach ebenfalls von einem „Deal“, Bessent hingegen von „substanziellen Fortschritten“. Einzelheiten sollten am Montag mitgeteilt werden.

US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer
US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer(Bild: AFP/VALENTIN FLAURAUD)

Gespräche in Genf als Chance
Trump hatte die meisten chinesischen Importe mit einem Zollsatz von 145 Prozent belegt. China reagierte mit einer Retourkutsche von 125 Prozent Zoll auf viele US-Waren. Vor den Gesprächen in Genf hatte sich Trump kompromissbereit gezeigt und einen Zollsatz von 80 Prozent für China richtig genannt. Seine Sprecherin Karoline Leavitt betonte jedoch, dass Peking ebenfalls zu Zugeständnissen bereit sein müsse, da Washington nicht einseitig Zölle senken werde. China hatte allerdings wiederholt darauf bestanden, dass die USA ihre Zölle zuerst aufheben müssten.

China prangert Schaden an 
Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, ein Sprachrohr der regierenden Kommunistischen Partei, schrieb am Sonntag in einem Kommentar vor dem Ende der Gespräche, wenn Washington Handelskonflikte wirklich über Dialog lösen wolle, müsse es sich zunächst mit dem Schaden auseinandersetzen, den seine durch Zölle getriebene Politik dem globalen Handelssystem, seiner eigenen Wirtschaft und seinen Bürgern zugefügt habe.

Peking wirbt unterdessen aktiv um andere Handelspartner. Der „übergroße Markt“ Chinas biete mehr Möglichkeiten für Produkte aus Lateinamerika und der Karibik, meinte ein hochrangiger Beamter des Außenministeriums am Sonntag. Bei einem Forum mit Regierungsvertretern der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) kommende Woche in Peking sollen unter anderem Kooperationen bei Rohstoffen, Nahrungsmitteln und Infrastruktur beschlossen werden.

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