Zu den Sorgen einer Erkrankung, kommen bei Menschen, die nichts hören,erschwerend auch noch das Masketragen dazu. Sie benötigen zur Kommunikation mit der Gebärdensprache nämlich neben Kopf- und Hand-, auch die Lippenbewegungen, um verstehen sowie sich verständigen zu können.
Mit Fortschreiten der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen spitzte sich die Situation in den gefährdeten Gruppen zu: Vor allem ältere Patienten, isolierte Gehörlose - etwa bei psychiatrischen Erkrankungen - Familien in kritischen Situationen und Eltern mit Kindern im Homeschooling standen vor enormen Herausforderungen. „Es galt und gilt, der Entwicklung von Depressionen, der Verschlimmerung psychiatrischer Erkrankungen und psychosozialen Krisen in Familien entgegenzuwirken“, betont Dr. Wolfgang Schatzlmayr, der zusammen mit Mag. Stefanie Breiteneder das Gesundheitszentrum für Gehörlose der Barmherzigen Brüder Linz leitet.
Es galt und gilt, der Entwicklung von Depressionen, der Verschlimmerung psychiatrischer Erkrankungen und psychosozialen Krisen in Familien entgegenzuwirken.
Dr. Wolfgang Schatzlmayr, Leiter des Gesundheitszentrums für Gehörlose der Barmherzigen Brüder Linz
Bei den sozialen Diensten bedeutete dies kontinuierliche sozialpädagogische Familienbegleitung, Sozialberatung vermehrte Beratungsgespräche bei der Arbeitsassistenz und Fernunterricht. Spielgruppen und ein Erwachsenenbildungsprojekt mussten hingegen pausieren. Außerdem kam es zu einem breiten Einsatz von Videochats. In deren Zentrum vor allem die Symptomabfrage, eine eigene Corona-Testing Hotline, und Unterstützung bei der Handhabung von Quarantänevorschriften stehen. Eine wichtige Rolle bei der Coronaimpfung spielen die sozialen Medien, allen voran die Facebook-Seite der Gehörlosenambulanz Linz - über die immer wieder auch zur Impfung aufgerufen wurde und wird. In Zusammenarbeit der Gehörlosenambulanzen Wien, Linz, Salzburg und Graz entstand zudem eine umfassendes Aufklärungsvideo rund um das Coronavirus, die Wirkung der Impfung und mögliche Impfreaktionen.
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