Weltweit aktiv

Al-Kaida wurde zum internationalen Terrornetzwerk

Ausland
02.05.2011 10:13
Das Terrornetzwerk Al-Kaida hat seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA weltweit zu Dutzenden Attentaten angestachelt - oder diese selbst verübt. Die Arme der Gruppe ragen krakengleich in Staaten auf allen Kontinenten, wo die Mitglieder ihren Geschäften im Geheimen nachgehen.

Die Anfänge von Al-Kaida ("Die Basis") werden im Jahr 1988 vermutet, dem Jahr vor dem sowjetischen Abzug aus Afghanistan. Am Anfang setzte sich das Netzwerk aus Mujaheddin zusammen, die in Afghanistan gegen die Sowjets kämpfen. Erst Anfang der 90er-Jahre ziehen westliche Geheimdienstler Verbindungslinien zwischen der Gruppe und Anschlägen auf die US-Streitkräfte in Saudi-Arabien, dem Jemen und Somalia.

Al-Kaida wurde zum internationalen Terroristen-Kollektiv
1998 tritt Al-Kaida dann als internationales Terroristen-Kollektiv offiziell in Erscheinung, das sich mit islamistischen Gruppierungen in aller Welt verbündet. Im Mai 1998 verkündet Bin Laden vor Journalisten, er habe eine Front gegründet, um in den sogenannten Heiligen Krieg, den Jihad, gegen Christen und Juden zu ziehen und US-Bürger zu töten. Damit entsteht nach Einschätzung der Ermittler eine neue Form des Terrorismus: An die Stelle einer einzelnen, klar abgegrenzten Organisation trat ein globales Geflecht verschiedener Terrorgruppen.

Nachfolge Bin Ladens bereits geregelt?
In den vergangenen Jahren mutierte Bin Laden dann vom Organisator von Anschlägen immer mehr zur Inspirationsquelle seiner Anhänger, die ihre Attentate nun in seinem Namen verüben. Bin Ladens rechte Hand ist der Ägypter Ayman al-Zawahiri. Der Al-Kaida-Vize galt schon lange als das eigentliche Hirn des Terrornetzwerkes und könnte nun auch offiziell bin Ladens Nachfolge antreten.

Chronik von Al-Kaida-Anschlägen:

1998: Bin Ladens Netzwerk bekennt sich zu zwei Anschlägen auf US-Botschaften in Afrika - in Kenia und Tansania. Mindestens 224 Menschen sterben.

November 2000: Bei einem Angriff auf den US-Zerstörer "Cole" im jemenitischen Aden kommen 17 Menschen ums Leben.

11. September 2011: Bei den Terroranschlägen mit gekidnappten Passagiermaschinen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington sterben fast 3.000 Menschen.

11. April 2002: Bei einem Anschlag auf die Synagoge der tunesischen Insel Djerba werden 21 Menschen getötet, unter ihnen 14 deutsche Touristen.

12. Oktober 2002: Bei einem Doppelanschlag auf zwei von Touristen besuchte Nachtclubs auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali sterben 202 Menschen, darunter zahlreiche ausländische Touristen. Für die Attentate wird die Al-Kaida-nahe radikalislamische Gruppe Jemaah Islamiyah verantwortlich gemacht.

28. November 2002: Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Hotel im kenianischen Mombasa sterben 18 Menschen, unter ihnen drei israelische Touristen. Fast gleichzeitig verfehlen zwei Raketen ein mit 261 Menschen besetztes israelisches Charterflugzeug, das von Mombasa aus startet.

12. Mai 2003: Bei einem zeitlich abgestimmten Serienanschlag auf Wohngebiete von westlichen Ausländern in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sterben 35 Menschen, 194 werden verletzt.

16. Mai 2003: Bei einer Anschlagsserie in Casablanca werden 45 Menschen getötet. Die an fünf Orten in der marokkanischen Stadt gezündeten Sprengsätze richten sich gegen überwiegend von Juden und westlichen Ausländern besuchte Einrichtungen.

15. und 20. November 2003: Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen werden in Istanbul 62 Menschen getötet. Ziele sind neben zwei Synagogen und dem Konsulat der britischen Regierung eine Filiale der britischen Großbank HSBC.

11. März 2004: Bei Anschlägen auf vier Pendlerzüge in Madrid sterben 191 Menschen, fast 2.000 werden verletzt. Aus Marokko stammende Verdächtige sollen auch in die Anschläge von Casablanca verwickelt gewesen sein.

9. September 2004: Bei einem Anschlag auf die australische Botschaft in der indonesischen Hauptstadt Jakarta sterben neun Menschen, 182 werden verletzt. Zu dem Attentat bekennt sich Jemaah Islamiyah.

7. Juli 2005: Bei einer Anschlagsserie in U-Bahnen und Bussen der britischen Hauptstadt London reißen vier Selbstmordattentäter 52 Menschen mit sich in den Tod. Mindestens 150 Menschen werden teils schwer verletzt.

23. Juli 2005: Bei einer Serie von Anschlägen im ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh sterben 68 Menschen, unter ihnen auch westliche Touristen.

24. April 2006: Bei einem Dreifach-Anschlag im ägyptischen Urlaubsort Dahab werden 20 Menschen getötet.

11. Dezember 2007: Bei zwei Anschlägen in der algerischen Hauptstadt Algier sterben 41 Menschen. Einer der Anschläge wird nahe des Büros des UNO-Flüchtlingshochkommissariats verübt, 17 UNO-Mitarbeiter sterben.

20. September 2008: Bei einem Selbstmordanschlag auf das Marriott-Hotel in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad werden 60 Menschen getötet.

25. Dezember 2009: Auf dem Flug von Amsterdam nach Detroit versucht der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab, an seinem Körper befestigten Sprengstoff zu zünden. Er verletzt sich aber dabei selbst und wird von Insassen der Maschine überwältigt.

24. November 2010: Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Trauerprozession in einer Schiitenregion im Norden des Jemen werden 23 Menschen getötet.

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