Eiserner Widerstand

Grazer Pfarrer geht aus Protest gegen Verbot betteln

Steiermark
30.04.2011 16:03
Der Grazer Pfarrer Wolfgang Pucher nimmt das Bettelverbot, das am 3. Mai in Kraft tritt, nicht tatenlos hin. Aus Protest will er in der Innenstadt betteln. Auch andere Protestmaßnahmen sind geplant. Einige von Puchers rund 40 Roma-Bettlern werden nicht mehr nach Graz kommen; einige konnten aber Arbeit finden.

Vier der 40 regelmäßig in Graz bettelnden Roma aus Hostice können bei der Firma Saubermacher arbeiten; Verhandlungen für weitere Jobs in anderen Grazer Betrieben laufen. Pucher: "Ich rechne damit, dass wir für zehn der Bettler eine Arbeit finden." Einige der Roma-Bettler werden versuchen, durch den Verkauf der Straßenzeitung "The Global Player" (stammt aus Wien) Geld zu verdienen. Die Hälfte der 2,50 Euro, die die Zeitung kostet, können die Bettler behalten.

Zeichen der Solidarität
Für Pucher ist das Bettelverbot, das am Dienstag in Kraft tritt (siehe Infobox), ein Verstoß gegen die Menschenrechte: "Bei den Bettlern herrschen große Bestürzung, Existenzangst und Trauer. Unter dem Deckmantel der Menschlichkeit werden diese Menschen diskriminiert!" Als Zeichen der Solidarität will Pucher am kommenden Dienstag in der Innenstadt betteln. Viele der Bettler (besonders jene etwa 40 aus Bulgarien oder Rumänien) werden künftig aber wohl einen großen Bogen um Graz machen - einige sind schon nach Klagenfurt weitergezogen.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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