Verteidigt Impfpflicht

Rendi-Wagner: „Verhalten Doskozils nicht nützlich“

Politik
05.01.2022 22:23

Während Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) die geplante allgemeine Impfpflicht auf Bundesebene „bröckeln“ sieht, verteidigt Pamela Rendi-Wagner diese. „Aufgrund der Erfahrungen und aus heutiger Sicht sage ich: Ja, ich stehe zur Impfpflicht“, sagte die SPÖ-Bundesparteichefin am Mittwochabend in der „ZiB 2“. Eine Durchseuchung mit der Omikron-Welle sei für sie ein „riskantes Spiel mit einem hohen Einsatz“. Doskozils Verhalten gegenüber der SPÖ-Bundespartei bezeichnete Rendi-Wagner als „nicht nützlich“.

ORF-Moderator Armin Wolf wollte von der SPÖ-Chefin wissen, ob Doskozils Fernbleiben bei der SPÖ-Präsidiumsklausur am Dienstag in Krems ein unsolidarisches Verhalten gegenüber der Parteichefin sei. Rendi-Wagner: „Er verhält sich ja nicht gegenüber mir so, sondern er verhält sich gegenüber der gesamten sozialdemokratischen Bewegung so. Das ist für niemanden nützlich.“ Sie unterstütze dieses Verhalten nicht, aber die Verantwortung dafür müsse Doskozil selbst übernehmen.

Rendi-Wagner lässt Unterstützung für Van der Bellen durchblicken
Die SPÖ-Neujahrsklausur des Präsidiums sei jedenfalls eine interessante Diskussion gewesen. „Diese Stimmung und diese Zuversicht werden wir uns durch Absagen nicht nehmen lassen.“ 
Die SPÖ-Chefin ließ - anders als von Doskozil gefordert - auch eine Unterstützung von Alexander Van der Bellen bei einem etwaigen Wiederantritt bei der Bundespräsidentenwahl durchblicken. Schließlich habe man diesen bereits bei dessen erster Kür im zweiten Wahlgang unterstützt. 

„Das ist medizinisch-ethisch falsch und nicht vertretbar“
Beim Thema Omikron sprach sich Rendi-Wagner klar gegen eine „Durchseuchung“ aus. Diese würde hohe Infektionszahlen und hohe Erkrankungszahlen sowie volle Spitäler und viele Tote bedeuten. „Das ist medizinisch-ethisch falsch und nicht vertretbar.“ Nur eine hohe Durchimpfungsrate erlaube es, aus dem Corona-„Teufelskreis“ herauszukommen.

Indirekte Kritik äußerte sie auch am Epidemiologen Gerald Gartlehner, der am Dienstagabend in der „ZiB 2“ gesagt hatte, dass man die Impfpflicht wegen Omikron überdenken solle. „Auf Durchseuchung zu setzen und damit auf eine Immunität zu hoffen, ist zu wenig. Diesen Preis zahlen alle Österreicher, wenn sie keine adäquate Versorgung mehr bekommen.“ 

„Impfen schützt besser als Nicht-Impfen“
Impfen schütze ihr zufolge besser als Nicht-Impfen, deshalb müsse man weiterhin eine hohe Durchimpfungsrate anstreben, „um neue Lockdowns zu verhindern“. Alle Experten, die eine Durchseuchung ins Spiel gebracht hätten, sollen laut Rendi-Wagner einmal erklären, was die Alternative sei. Vielmehr brauche es aktuell eine Booster-Offensive mit Kampagnen und Testimonials. Rendi-Wagner führte hier etwa ihren Vorschlag einer 500-Euro-Prämie für den dritten Stich an. 

Rendi-Wagner sieht sich als Spitzenkandidatin bei nächster Nationalratswahl
Einmal mehr bekräftigte Rendi-Wagner bei der kommenden Nationalratswahl als Spitzenkandidatin der Sozialdemokratie antreten zu wollen. Dafür brauche es keinen Beschluss im Präsidium, „weil es selbstverständlich ist“, argumentierte sie: „Wann immer diese kommt, werde ich mich der Wahl als Spitzenkandidatin stellen.“ Schließlich habe immer der SPÖ-Vorsitzende das Vorschlagsrecht für die Spitzenkandidatur gehabt.

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