Wie geht es mit dem Flughafen Innsbruck weiter? Diese Frage wird nach wie vor rege diskutiert. Die Causa wird nun ein Fall für das Parlament. Nationalrat Jakob Grüner (ÖVP) ortet sogar einen „Skandal“ und fordert die Bundesregierung dazu auf, ehestmöglich notwendige Schritte einzuleiten.
Nicht nur über die fehlende Flugverbindung nach Frankfurt wird seit Monaten debattiert, sondern auch das Angebot nach Wien, das ausgedünnt wurde, erregt die Gemüter in Innsbruck. So ist etwa die Maschine um 17.15 Uhr mittlerweile oftmals die letzte des Tages. Für Geschäftsreisende wie auch Reisende im öffentlichen Dienst und Interesse bedeutet dies, dass ein Aufenthalt in Wien nunmehr mit zumindest einer Nächtigung verbunden ist. Das führt in der Regel zu deutlichen Mehrkosten. Gemunkelt wird sogar, dass die Flugstrecke Innsbruck – Wien künftig noch weiter reduziert werden soll.
„Mich ärgert, dass Ball hin- und hergeschoben wird“
Der Innsbrucker Nationalratsabgeordnete Jakob Grüner bringt das Thema nun mit einer Petition in den parlamentarischen Prozess in Wien ein. „Der Flughafen Innsbruck ist ein Wirtschaftsmotor für ganz Tirol. Nicht nur die Gäste für den Tourismussektor, sondern auch Unternehmer brauchen diesen Airport als Tor nach Europa“, betont er gegenüber der „Krone“. „Mich ärgert, dass mancher Entscheidungsträger in Stadt, Land und Bund den Ball nur hin- und herschiebt, und ich unterstelle, dass nicht alle die Bedeutung des Innsbrucker Flughafens verstanden haben. Ich halte es für einen Skandal, dass wir uns von Fluglinien treiben lassen, die ebenso in der Corona-Pandemie mit Steuergeld unterstützt wurden. Und daher soll das ein Fall für das Parlament werden.“
Ich halte es für einen Skandal, dass wir uns von Fluglinien treiben lassen, die in der Corona-Pandemie mit Steuergeld unterstützt wurden.
NR Jakob Grüner (ÖVP)
Klare Forderungen
Das Vorliegen einer Bundeskompetenz sei gegeben. Grüner fordert die Bundesregierung auf, die folgenden notwendigen Schritte einzuleiten: den langfristigen Erhalt von Arbeitsplätzen, die Wiederherstellung bzw. Stärkung der Anbindungen an Frankfurt und Wien sowie ein klares Bekenntnis zum Flughafen Innsbruck als Drehscheibe von und nach Tirol.
„Sowohl die Strecke nach Frankfurt als auch jene nach Wien waren in der Regel stark nachgefragt und ausgelastet. Es wird daher davon ausgegangen, dass dieser Flugverkehr auch betreffend anfallender CO2-Emissionen möglichst effizient gestaltet werden kann“, sagt der Tiroler.
„Es wird sich zeigen, wer hinter dem Standort steht“
Parlamentarische Petitionen können prinzipiell von Mitgliedern des Nationalrats eingebracht werden. Der Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen wird sich in weiterer Folge damit befassen. „Das Schöne ist: Im Fachausschuss haben wir auch die Möglichkeit, Stellungnahmen zu diesem für Innsbruck und Tirol so wichtigen Thema einzuholen, um alle Fakten auf den Tisch zu bekommen. Dann wird sich zeigen, wer hinter dem Standort steht und wer nicht“, sagt Jakob Grüner, der sich damit Lösungen erwartet.
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